Rund 80 Prozent der Pflegebedürftigen in der Steiermark werden zuhause gepflegt, meist von Angehörigen, nicht selten rund um die Uhr. Damit gehen viele bis an ihre Belastungsgrenze oder darüber hinaus.
Übungen mit Puppen und Schauspielern
Für sie wurde das Trainingszentrum eingerichtet, schildert Kursverantwortliche Kerstin Löffler: „Das Herzstück ist eine kleine Musterwohnung, die einem kleinen Haushalt gleicht, und wo man wirklich Pflegetätigkeit mit Experten aus therapeutischen Berufsgruppen üben kann in unseren Kursen.“
Mit Hilfe von Puppen oder Schauspielern wird etwa das Bewegen von Patienten geübt, aber auch Sturzvermeidung, Körperpflege und der Umgang mit Demenz sind zentrale Inhalte, sagt Löffler: „Der Kurs rund ums Thema Demenz ist immer bis zum letzten Platz ausgebucht. Wo wir merken, das ist oft eine große psychische Belastung. Und da versuchen wir ihnen nahezulegen: Es ist auch wichtig, Hilfe anzunehmen.“
Großteil der Teilnehmer ist weiblich
Die Teilnehmer suchen vor allem Entlastung und Austausch in den Kursen. 350 Betroffene haben die Kurse laut Löffler bisher besucht: „Der Großteil natürlich aus dem Raum Graz und Graz-Umgebung. Wir sehen auch, dass der Großteil der Teilnehmer weiblich ist, denn der Großteil jener, die zu Hause pflegen, sind Frauen in einem höheren Alter, um die 60.“
Fünf Schulungsmodule finden sich im Angebot und die Nachfrage ist gleichbleibend hoch. Aber nicht nur viele Privatpersonen, auch Gesundheitsleistungsträger aus anderen Bundesländern hätten bereits Interesse an dem Schulungs-Modell des Albert Schweitzer-Trainingszentrums bekundet, sagt Löffler. Der Basiskurs dauert eineinhalb Stunden und ist kostenlos, die Spezialkurse kosten 60 Euro. Zum Start in die neue Kursaison lädt das Trainingszentrum im März zu einem Tag der Offenen Tür.