Bachforelle
Julia Lorber
Julia Lorber
Landwirtschaft

Heimischer Fisch nur selten auf dem Tisch

Am Aschermittwoch steht in vielen Haushalten Fisch auf dem Speiseplan. Laut steirischer Landwirtschaftskammer sind die meisten Fische aber importiert. Das steirische Fischangebot soll daher vergrößert werden, größtes Problem dabei: Der Fischotter.

In der Steiermark gibt es aktuell 350 Teichbewirtschafter und Fischzüchter, die Karpfen sowie forellenartige Fische halten oder Angelteiche betreiben. Jährlich bringen sie laut Landwirtschaftskammer Steiermark 550 Tonnen Karpfen und etwa 600 Tonnen forellenartige Fische auf den vorwiegend regionalen Markt. Hundert steirische Fisch-Direktvermarkter bieten ihre Fische außerdem direkt ab Hof, auf den steirischen Bauernmärkten und auch auf allen 16 Grazer Bauernmärkten an.

Nur sechs Prozent heimischer Anteil

Dennoch machen importierte Fische immer noch den Löwenanteil aus, rechnet Helfried Reimoser, Geschäftsführer des steirischen Teichwirte- und Fischzüchterverbandes vor: „Zwar ist der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch zuletzt von 8,5 auf rund zehn Kilogramm gestiegen, davon sind aber nur 0,6 Kilogramm heimische Fische.“ Ziel der Landwirtschaftskammer Steiermark ist es daher, die heimische Teichwirtschaft zu vergrößern. Denn der Eigenertragsanteil liegt aktuell bei gerade einmal sechs Prozent, er soll künftig verdoppelt werden.

Fischotter sorgen für Millionenschaden

Das größte Problem dabei sei allerdings die Überpopulation an Fischfeinden, „weil unter solchen Voraussetzungen nur sehr verhalten investiert wird“, so der Kammerpräsident. 50 Teichwirte hätten wegen der Fischräuber in den vergangenen Jahren sogar ganz aufgegeben. Allein Fischotter plündern aus den steirischen Gewässern jährlich rund 1.000 Tonnen Fische, heißt es. Der angerichtete Schaden der Teichwirte wird auf rund zehn Millionen Euro geschätzt.