Plakat Caritas-Haussammlung, Ausschnitt
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Soziales

Caritas lobt Solidarität und sammelt wieder

Jeder Dritte in der Steiermark engagiert sich ehrenamtlich. Das zeigt das Solidaritätsbarometer der Caritas. Dessen Präsentation war auch der Startschuss für die Caritas-Haussammlung für Menschen in Not in der Steiermark.

Die Caritas hat am Mittwoch zum dritten Mal das Solidaritätsbarometer für die Steiermark präsentiert. Die Studie über sozialen Zusammenhalt erbrachte erneut eine stark soziale Einstellung der Bevölkerung. Studienautor Florian Brugger beleuchtete vor allem die hohe Bereitschaft der Menschen zum Ehrenamt: Jeder Dritte gab in der Umfrage an, in der Freizeit unentgeltlich für einen Verein oder eine Organisation zu arbeiten.

„Soziales Breitband-Antibiotikum“

Die Präsentation war der offizielle Start der Caritas-Haussammlung, bei der Freiwillige unter dem Motto „Begegnung hilft!“ um Spenden für Menschen in Not in der Steiermark bitten.

Caritasdirektor Herbert Beiglböck unterstrich die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Die Haussammler und Haussammlerinnen der Caritas, die bis Karfreitag steiermarkweit unterwegs sind, um Spenden für Menschen in Not zu sammeln, wirkten als „soziales Breitband-Antibiotikum.“ Sie trügen dazu bei, dass sich die Gruppen der Gesellschaft besser kennenlernten und stärkten den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, hielt Beiglböck fest.

Die Spenden aus der Haussammlung kommen unter anderem Notschlafstellen, einer Beratungsstelle zur Existenzsicherung oder einem Beratungszentrum für Schwangere zugute.

Freude am Helfen als Motivation

Die Vorsitzende des Caritas-Kuratoriums Kristina Edlinger-Ploder verwies auf die große Summe von 740.000 Euro, die im vergangenen Jahr gesammelt für Nothilfe vor Ort gesammelt wurde: „Das ist ein starkes Zeichen für Nächstenliebe und Aufmerksamkeit und macht die Caritas als Solidargemeinschaft spürbar.“ Der Grazer Soziologe Florian Brugger hob die Motive hervor: „Anderen helfen zu können, Freude an der Tätigkeit und der Gemeinschaftssinn sind wesentliche Gründe für ehrenamtliche Tätigkeiten.“ Ehrenamtliche fühlten sich in den Organisationen, in denen sie tätig sind, in hohem Maß gut unterstützt und erfahren Wertschätzung von Seiten der KollegInnen.“ Jedoch fühlten sich auch 20 Prozent der Ehrenamtlichen gestresst oder ausgenutzt. Ausschlaggebend für eine Tätigkeit in einer bestimmten Organisation sei der persönliche Kontakt.