Koralmtunnel innen
ÖBB/Franz Georg Pikl
ÖBB/Franz Georg Pikl
Verkehr

ÖBB-Rekordinvestitionen in der Steiermark

Der Ausbau der Südbahnstrecke sorgt auch heuer wieder für Rekordinvestitionen der ÖBB in der Steiermark: Insgesamt 460 Mio. Euro fließen heuer in den Ausbau des Schienennetzes, der Großteil davon in Koralmbahn und Semmeringbasistunnel.

370 Millionen fließen in die Koralmbahn und den Semmeringbasistunnel

Mit durchaus stolz geschwellter Brust präsentierten der Gesamtkoordinator der Koralmbahn und der steirische ÖBB-Infrastrukturchef am Donnerstag am Grazer Hauptbahnhof die Investitionspläne der Bahn in der Steiermark für 2020.

Angesichts der Rekordsumme von 460 Millionen allein für heuer könne man beinahe von einer Renaissance der Eisenbahn in der Steiermark sprechen, sagte Koralm-Koordinator Klaus Schneider: „Die Steiermark ist ganz vorne dabei in Österreich, was die Bahn-Investitionen betrifft. Jeder fünfte Euro geht in die Steiermark mit diesen großen Investitionen in die Südstrecke.“

Koralmtunnel soll 2025 in Betrieb gehen

Beim Koralmtunnel plane man mittlerweile bereits die Inbetriebnahme, die für 2025 vorgesehen ist. Bei einer der beiden jeweils 33 Kilometer langen Tunnelröhren habe bereits der Innenausbau begonnen – mehr dazu in Koralmtunnel: Innenausbau zur Hälfte fertig (5.2.2020) –, bei der zweiten fehlen noch rund 600 Meter bis zum Durchschlag, der noch vor dem Sommer gelingen soll, hieß es. Und auch die beiden Tunnelröhren im Semmering seien mittlerweile zu 45 Prozent fertig gestellt, so die Verantwortlichen.

Auch in Umbauten wird investiert

Doch auch abseits der beiden Großprojekte wird kräftig investiert: Insgesamt 90 Mio. Euro fließen in der ganzen Steiermark in Bahnhofsumbauten, Lärmschutzmaßnahmen und Anlagenerhaltung. „Wir investieren sehr stark in die barrierefreie Ausgestaltung der Bahnhöfe – für heuer zu erwähnen die Bezirkshauptmannschaft Mürzzuschlag, Kapfenberg, Fehring und die Haltestelle Mürzhofen-Allerheiligen“, betonte Infrastruktur-Regionalleiter Ewald Jantscher. Dazu kommen etwa neue Park and Ride-Anlagen in Judenburg und Kindberg, die Sanierung zahlreicher Brücken und Durchlässe oder die Fertigstellung der neuen Lehrwerkstätte in Knittelfeld.

Als letztes Projekt für 2020 wurde die neue Lehrwerkstatt in Knittelfeld genannt, die Platz für doppelt so viele Lehrlinge wie bisher bietet. Sie soll heuer im September in Betrieb gehen.

Steigerung der Fahrgastzahlen erwartet

Insgesamt, so gaben sich die Experten überzeugt, würden die neue Südbahnstrecke und die Qualitäts- und Taktsteigerung auf allen Ebenen dazu führen, dass sich die Fahrgastzahlen der Bahn in der Steiermark in den kommenden zehn Jahren zumindest verdoppeln – so wie das durch den Ausbau der Weststrecke bereits geschehen sei, sagte Schneider: „Auf der Weststrecke leben etwa gleich viele Menschen wie auf der Südstrecke – und die Fahrzeiten werden künftig auch ähnlich sein. Daher erwarten wir auch hier ähnliche Zuwächse im Schienenverkehr, im Personenverkehr.“

Erstmals durchgehend befahrbar soll die neue Südstrecke Ende 2027 sein – für diesen Zeitpunkt ist die Eröffnung des Semmeringbasisitunnels geplant.