„Aula“-Cover
APA/HANS PUNZ
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Inland

Ermittlungen gegen „Aula“-Herausgeber

Die Staatsanwaltschaft Graz führt Ermittlungen gegen den Chefredakteur sowie mehrere Autoren der im Vorjahr eingestellten rechtsextremen Zeitschrift „Aula“. Es geht um den Verdacht der NS-Wiederbetätigung und der Verhetzung.

SOS Mitmensch hatte 2018 eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts der NS-Wiederbetätigung sowie der Verhetzung samt mehr als 200 Artikeln eingebracht – weitere Infos dazu auf der Website von SOS Mitmensch.

Historischer Sachverständiger beauftragt

Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft, bestätigte am Freitag einen Bericht des „Standard“, wonach wegen mancher der angezeigten Artikel keine weiteren Ermittlungen geführt werden, da sie entweder verjährt sind oder der Anfangsverdacht sich nicht erhärtet hatte. Doch bei den anderen Sachverhalten will die Behörde nun ein tiefer gehendes Gutachten, um danach zu entscheiden, ob eine Anklage erhoben werden kann. Mit einer Entscheidung ist nicht vor Sommer zu rechnen, so Bacher.

SOS Mitmensch: „Nazi-Ideologie salonfähig gemacht“

Ermittelt wird gegen Martin Pfeiffer, der früher Chefredakteur und Herausgeber der „Aula“ war, sowie gegen die Autoren der betreffenden Artikel. SOS Mitmensch warf Pfeiffer 2018 vor, er habe systematisch darauf hingewirkt, Neonazis und wesentliche Teile der Nazi-Ideologie in Österreich wieder salonfähig zu machen. Das betreffe etwa das Propagieren von Antisemitismus und Herrenrassendenken, die Verteidigung von Holocaust-Leugnern und Neonazis, die Verehrung von Nazi-Kämpfern, die Verunglimpfung von KZ-Überlebenden, die Übernahme von Nazi-Vokabular und das massive Bewerben von antisemitischer und geschichtsrevisionistischer Literatur, so Alexander Pollak, Sprecher der Menschenrechtsorganisation, damals.