Barbara Eibinger-Miedl und Erich Neuhold
Steiermark Tourismus
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Tourismus zwischen Plänen und Virus-Sorgen

Für den kommenden Sommerurlaub setzt der steirische Tourismus vor allem auf Stammgäste und auf neue Angebote. Das Coronavirus macht auch den Touristikern zu schaffen. Drastische Auswirkungen gäbe es noch nicht, wohl aber Stornos, hieß es, und das Virus sei noch „eine Unbekannte“.

„Natürlich ist das Coronavirus für uns auch eine Unbekannte“, sagte Landesrätin barbara Eibinger Miedl (ÖVP). Man versuche die landeseigenen Betriebe vorzubereiten. Mitarbeiter sollen für den Ernstfall sensibilisiert und informiert werden. „Bisher sind noch keine drastischen Auswirkungen zu spüren, die Lage ist stabil und wir haben bisher mit den sechs Prozent einen Polster aufgebaut.“

Vor allem Tagungsgäste stornieren

„Ja, es gibt Stornierungen. Das betrifft vor allem Tagungsgäste und Gäste aus Italien“, sagte Steiermark-Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold. „Das haben schon bisherige Erfahrungen gezeigt: Ein Virus fördert nicht die Reiselust.“ Bis jetzt treffe es aber noch einzelne Betriebe, vor allem in Graz und im Salzkammergut, die stark mit Gästegruppen aus China und Italien bzw. mit Tagungen zu tun hätten.

Während einige Touristiker kalmieren, sind andere weniger optimistisch und befürchten massive Auswirkungen auf Gästezahlen und auch Jobs – mehr dazu in CoV: Tourismus spürt erste Auswirkungen (27.2.2020).

Werbevideo: „Wir tun alles für unsere Gäste“

Stammgäste seien heuer ein großes Thema für den Tourismus in der Grünen Mark, 68 Prozent der Gäste sind nicht zum ersten Mal im Lande. „Es lohnt sich also, sich um diese Gäste besonders zu bemühen, sie zu hegen und zu pflegen“, sagte Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Erich Neuhold. „Wir tun alles für unsere Gäste“ sei das Motto, das auch im entsprechenden Werbevideo vorkommt. Die Kuh „Sabine“ wird darin für die Urlauber am Bauernhof herausgeputzt, das Szenario soll Lust auf den kommenden Tourismus-Sommer machen. Es wird erstmals als Werbung im Kino in vier Bundesländern laufen.

Steiermark Tourismus-Verantwortliche-
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100 Jahre Lipizzanerzucht Piber

Das touristische Veranstaltungsprogramm wird von den diesjährigen Jubiläen und Großveranstaltungen geprägt. Etwa wird man in der Weststeiermark 100 Jahre Lipizzanerzucht Piber mit dem „Festival der Pferde und Herzen“ im Juni als Höhepunkt feiern. Die dreitägige Radtour entlang des Murradweges „Tour de Mur“ feiert ihr 30-jähriges Jubiläum. Die Europameisterschaft der Berufe EuroSkills ist eine weitere Großveranstaltung, sie wird im September in Graz ausgetragen.

Biken und „Orgelwandern“

Um die Steiermark weiter als Bike- und Wander-Region zu etablieren, starten neue Bikeparks in der Region Schladming-Dachstein und der „BergeSeen E-Trail“ im Auseerland-Salzkammergut eröffnet im Sommer als E-Mountainbike-Radstrecke mit einer Länge von 630 Kilometern.

Eine außergewöhnliche Wanderung will die Oststeiermark bieten: Das „Orgelwandern“ von Kirche zu Kirche soll zum Entdecken der sakralen Kunstschätze in der Region führen. Digitaler Tourguide ist dabei eine App, die es auch zulässt alle Glocken und Orgeln der Kirchen anzuhören.

„Superwanderer“ für Tschechien

Um tschechische Gäste in die Steiermark zu bringen, wird die Aktion „Superwanderer“, bei der im Sommer 2018 zwei Wanderer für den österreichischen Markt die Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“ absolvierten und davon posteten, nun für Tschechien ausgeschrieben. Mehrere tschechische Wanderbegeisterte sollen sich im Juli und August auf den Wanderweg machen. Weil die Steiermark kürzlich zur Reisedestination des Jahres in den Niederlanden gekürt wurde und weitere Gäste aus Holland angelockt werden sollen, werden sechs niederländische „Social Influencer“ im Juni in der Steiermark wandern und davon berichten.

Sommer 2019 positiv bilanziert

Landesrätin Eibinger-Miedl zog eine positive Bilanz des Sommers 2019: Man habe eine Steigerung von 3 Prozent bei den Nächtigungen und eine Steigerung von 3,8 Prozent bei den Ankünften gegenüber dem Jahr davor erzielt. Insgesamt gab es in der Steiermark also im vergangenen Sommer gut 2,5 Millionen Gäste und knapp 7,4 Millionen Übernachtungen. Auch die Wintersaison laufe bisher „ausgesprochen gut“. Bei den Ankünften könne man ein Plus von 6 Prozent verzeichnen und bei den Nächtigungen ein Plus von über 5 Prozent.