Schutzbrille und Anleitung
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Gesundheit

CoV: Arztpraxis sicherheitshalber geschlossen

Im Bezirk Leibnitz musste eine Arztpraxis geschlossen werden, nachdem eine Frau dorthin gekommen war, bei der eine CoV-Infektion nicht ausgeschlossen werden konnte. Unterdessen lief die Verteilung von Schutzmasken und -brillen an steirische Ärzte an.

Beim Coronavirus hält die Steiermark derzeit bei vier Infizierten: Mittwochnachmittag wurde ein 49-Jähriger aus dem Bezirk Weiz positiv getestet. Seine Symptome sind bislang mild, er ist in häuslicher Quarantäne – mehr dazu in Vierter Coronavirusfall in der Steiermark.

Die Ärztekammer appelliert unterdessen neuerlich an alle Patienten: Wer annimmt, mit dem Virus infiziert zu sein, sollte das Gesundheitstelefon 1450 wählen und nicht eine Arztpraxis aufsuchen. Erst am Mittwoch hatte der Besuch einer Patientin in einer Ordination im Bezirk Leibnitz große Folgen: Die Frau hatte die Praxis aufgesucht, weil sie Symptome einer Grippe aufwies und nach einer Reise Kontakt zu Infizierten nicht ganz ausschließen konnte – das führte letztlich dazu, dass – weil man jetzt das Ergebnis eines Corona-Tests abwarten muss – die Arztpraxis nach Rücksprache mit der Bezirksbehörde umgehend geschlossen wurde. Die Ordination ist nach wie vor geschlossen.

„Kann passieren, dass Menschen unterversorgt sind“

Ärztekammerpräsident Herwig Lindner sagte zur Tragweite dieses Arztbesuchs: „Diese Ordination musste dann geschlossen werden und stand natürlich für die anderen Patienten nicht mehr zur Verfügung – die wurden nach Hause geschickt, und das bedeutet natürlich in einer Region, die vielleicht eh jetzt schon nicht in ausreichender Zahl versorgt ist mit Hausärzten, ich erinnere an den Ärztemangel, da kann es dann passieren, dass die Menschen dort dann unterversorgt oder gar nicht versorgt sind.“

Masken werden in Sackerl geschlichtet
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Verteilung von Masken und Brillen angelaufen

Unterdessen ist die Verteilung von 7.000 Schutzmasken und Schutzbrillen an alle niedergelassenen Ärzte und Internisten in der Steiermark angelaufen. Die Grazer Ärzte sind aufgerufen, die medizinische Schutzausrüstung in der Ärztekammer-Zentrale in der Kaiserfeldgasse abzuholen; außerhalb von Graz werden Masken und Brillen über die Bezirksärztevertretungen verteilt.

Fünf bis sechs Masken pro Arzt

In der Steiermark gibt es rund 2.000 niedergelassene Ärzte – wenn man die Internisten dazu zählt, stehen jedem einzelnen Arzt zwei bis drei Masken zur Verfügung. Man sei daher darum bemüht, bei Bedarf weitere Masken nachzuliefern, verspricht Meindl: „Wenn es die Situation erfordert, werden wir alles daran setzen.“

Laut Gesundheitsministerium gibt es in Österreich zum aktuellen Zeitpunkt ausreichend Schutzmasken für medizinisches Personal. Ein Grund für die in einigen Ländern drohende Masken-Knappheit ist, dass China aufgrund der hohen Anzahl der am neuen Coronavirus erkrankten Personen einen Exportstopp für Schutzausrüstung verhängt hat.

Österreich: Erste Patienten genesen

Das Gesundheitsministerium hat Donnerstagfrüh gemeldet, dass in Österreich mittlerweile 37 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden sind – das sind acht mehr als am Mittwoch. Unterdessen wurde bekanntgegeben, dass die beiden ersten heimischen Coronavirus-Fälle wieder gesund sind: Eine 24-jährige Italienerin und ihr Bekannter wurden aus dem Krankenhaus entlassen – mehr dazu in Acht neue Fälle, erste Patienten genesen (news.ORF.at).