Corona am LKH Hartberg
APA/ERWIN SCHERIAU
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Gesundheit

CoV am LKH Hartberg: Akutversorgung bleibt aufrecht

Eine Mitarbeiterin des LKH Hartberg ist am Coronavirus erkrankt – das wurde am Sonntag bekannt. Neben einer Station des Krankenhauses wurden am Montag auch zwei Arztpraxen geschlossen. Die Akutversorgung am Krankenhaus bleibt aber weiterhin aufrecht.

Bei der Mitarbeiterin der internen Abteilung des LKH Hartberg traten nach einem Auslandsurlaub erst während sie schon wieder Dienst tat, erste Symptome einer Erkrankung auf – ein Test bestätigte dann den Verdacht einer Coronavirus-Infektion.

„Mit der Erkrankung einer Mitarbeiterin des LKH Hartberg ist nun erstmals auch ein steirisches Krankenhaus unmittelbar betroffen. Da die Steiermark auch für solche Fälle bereits Pläne erstellt hat, konnten rasch die richtigen und notwendigen Maßnahmen getroffen werden“, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Sonntag.

Station wegen Personalmangels geschlossen

Man habe intensiv daran gearbeitet, mit der Ausnahmesituation möglichst planvoll umzugehen, hieß es dann am Montag von Reinhard Marczik, dem Sprecher der Krankenanstaltengesellschaft KAGes. Da die Frau mit Kollegen Kontakt hatte, werden 34 Mitarbeiter des LKH Hartberg die nächsten zwei Wochen in häuslicher Quarantäne verbringen – daher wurde auf der internen Abteilung wegen Personalmangels auch eine von drei Stationen geschlossen, so Marczik.

Indes sind im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld am Montag auch zwei Arztpraxen geschlossen worden – beide wegen Coronavirus-Kontaktfällen. In Ebersdorf bleibt die Praxis für zehn Tage, in Bad Waltersdorf für 14 Tage geschlossen.

Geplante Termine müssen verschoben werden

Gynäkologie und Chirurgie bleiben für die Akutversorgung geöffnet, allerdings werden geplante Termine verschoben, so Marczik: „So wurden noch am Sonntag alle Patienten, die am Montag oder Dienstag einen Termin im LKH Hartberg haben, angerufen und der Termin abgesagt. Desweiteren wird seit Montag mit allen Patienten, die in den nächsten 14 Tagen einen Termin auf der Chirurgie oder Gynäkologie haben, besprochen, dass ihre Termine verschoben werden müssen, aber dass sie danach bevorzugt behandelt werden.“

Zur Frage, warum auch auf der Gynäkologie und Chirurgie Termine verschoben werden, sagte der KAGes-Sprecher: „Es war so, dass es dort auch sehr beschränkte Kontakte gab, das haben die Erhebungen ergeben, und da ist natürlich für uns als Gesundheitseinrichtung die höchstmögliche Vorsicht geboten.“

Corona am LKH Hartberg
ORF/Oliver Krutzler

Keinen Einfluss hat die aktuelle Situation auf Termine für MR und CT sowie auf Termine in der Schmerzambulanz und in der Psychiatrischen Ambulanz – diese bleiben aufrecht.

Kontakt zu Kollegen und 23 Patienten

Allerdings gab es auch Kontakte mit insgesamt 23 Patienten, davon elf, die bereits in häuslicher Quarantäne sind, und zwölf, die weiterhin stationär im LKH Hartberg versorgt werden – sie werden auf das Virus getestet und sind abgesondert untergebracht. Sowohl das Umfeld der erkrankten Frau als auch alle Kontaktpersonen im LKH würden getestet, so Marczik abschließend.

Um die Sicherheit der Patienten und Mitarbeiter im LKH zu erhöhen, werden vor dem Eingang des Krankenhauses alle Passanten mit einer genauen Checkliste befragt, ob sie im weitesten Sinne Risikopatienten sein könnten; in allen Spitälern seien mittlerweile eigene Eingänge errichtet worden.

Zusätzliche Hotline eingerichtet

Eine gewisse Verunsicherung sei nach Bekanntwerden des Falls in Hartberg laut Bürgermeister Marcus Martschitsch spürbar. Die Gesundheitsversorgung sei aber aufrecht: „Man wird sich jetzt in dieser unsicheren Zeit, wo man nicht genau weiß, wie das Virus reagiert auf diese von den Fachleuten ausgearbeiteten Pläne verlassen können.“

Für ihn sei es wichtig, dass die Gesundheitsversorgung aufrecht erhalten bleibt: „Es sind die naheliegenden Krankenhäuser informiert, dass dort quasi die ärztliche Versorgung stattfindet und unsere fünf Hausärzte in Hartberg haben sich zu einer Hotline zusammengetan und informieren auch zusätzlich zur 1450, die natürlich als erstes angerufen werden sollte.“ Die Gemeinde prüft derzeit auch, ob und welche Großveranstaltungen im Raum Hartberg abgesagt werden sollten. Derzeit gehe man aber davon aus, dass der Großteil der Veranstaltungen stattfinden werde könne, so der Bürgermeister.

Bogner-Strauß: Ruhe bewahren

Steiermarkweit gibt es bisher zehn bestätigte Covid-19-Infektionen – mehr dazu in Zwei neue CoV-Fälle in der Steiermark. Landesrätin Bogner-Strauß rät zur Ruhe: „Wir haben viele Vorsorgemaßnahmen getroffen, der Expertenstab bewertet die Lage jeden Tag neu, und wir reagieren immer umgehend. Das hat sich am Sonntag im LKH Hartberg gezeigt – wir haben sofort und umgehend reagieren können. Ich möchte, dass die Menschen Ruhe bewahren – Corona ist neu, wir sind erstmals mit Corona konfrontiert, 80 bis 85 Prozent jener Personen, die infiziert sind, haben nur ganz leichte Symptome, und deshalb ist es nicht so leicht dingfest zu machen wie Influenza.“

Italien: Strafen für Verlassen von Sperrzonen

Italien versucht die Ausbreitung des Coronavirus mittlerweile mit drastischen Maßnahmen zu bremsen: Wer ohne triftigen Grund Sperrzonen verlässt, riskiert Strafen und eine Festnahme. An Verkehrsknotenpunkten wurden die Kontrollen verstärkt. In Gefängnissen revoltierten Häftlinge, nachdem Besuche eingeschränkt wurden. Von Reisen nach Norditalien rät die Regierung in Rom ab – mehr dazu in Strafen für Verlassen von Sperrzonen (news.ORF.at).

In China dagegen ist die Zahl der offiziell registrierten Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Veröffentlichung dieser Zahlen im Jänner gesunken. , und auch in Südkorea ist die Zahl der neuen Infektionen rückläufig – mehr dazu in Niedrigste Zahl an Neuinfektionen in China (news.ORF.at).