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Coronavirus

Stimmen zu angeregter Telearbeit

Unter den Coronavirus-Maßnahmen der Bundesregierung ist auch der Appell an Unternehmen, Mitarbeitern Teleworking anzubieten. Dabei sind allerdings noch viele Fragen offen, zudem bedarf es des Einvernehmes von Arbeitgeber und -nehmer.

Das Coronavirus sorgt bundesweit für verschärfte Maßnahmen, unter anderem werden größere Veranstaltungen abgesagt – mehr dazu in CoV: Viele Veranstaltungen abgesagt. Die Ausbreitung des Coronavirus schlägt mittlerweile voll auf die Arbeitswelt durch – mehr dazu in Die Auswirkungen auf den Job (news.ORF.at).

Auch die Wirtschaftskammer Steiermark hat noch am Dienstag einen Sonder-Newsletter erstellt, um die Unternehmer darüber zu informieren, wie sich die von der Bundesregierung festgesetzten Maßnahmen auswirken – und eine davon ist das Arbeiten von Zuhause.

Noch nie da gewesen

So eine Situation wie jetzt habe es noch nie gegeben, so der Direktor der Wirtschaftskammer Steiermark, Karl-Heinz Dernoschegg, deshalb könne er keine konkrete Zahl nennen, wie viele steirische Unternehmen überhaupt über die technische Infrastruktur für Heimarbeit verfügen.

„Die Mehrheit wird jetzt nicht VPN-Leitungen zu ihren Mitarbeitern nach Hause gelegt haben, es kommt darauf an, welche Art von Home-Office es ist – und da ist auch wieder die Frage, schaffe ich das mit einem Diensthandy, mit einem Laptop, schaffe ich es über Webmail, oder habe ich gesicherte Leitungen und eingeschränkte Zugänge. Das ist wirklich von Fall zu Fall zu entscheiden. In diesen Betrieben, wo es Verwaltung gibt, ist es natürlich und vernünftig, ein Trafikant oder ein Gastronomiebetrieb wird es nicht von Zuhause machen können, in einem Gewerbebetrieb und einem Industriebetrieb ebenso. Ein Beratungsunternehmen kann sagen, machen wir eine Videokonferenz, ein Werbeprospekt oder einen Katalog kann ich auch per Teleleitung machen“, so Dernoschegg.

IV: Gutes Hilfsmittel

Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark, bezeichnet die Heimarbeit als gutes Hilfsmittel in Zeiten von Corona: „Das ist je nach Betrieb und konkreter Tätigkeit sehr unterschiedlich zu bewerten, generell können wir feststellen, dass die Zahl der Heimarbeitsfälle im Steigen begriffen ist.“

Vertragliche Vereinbarung ein Muss

Doch kann der Arbeitgeber seine Beschäftigten zwingen, von zu Hause zu arbeiten, bzw. kann der Arbeitnehmer darauf bestehen, Heimarbeit zu machen? Weder noch, sagte Wolfgang Nagelschmied, Arbeitsrechtexperte in der Arbeiterkammer Steiermark: Heimarbeit müsse vertraglich vereinbart werden und sei nur in beidseitigem Einvernehmen möglich.