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CoV: Schützenhöfer ist „zuversichtlich“

Die Landesregierung hat am Mittwoch über die Maßnahmen in Sachen Coronavirus beraten. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) sagte danach: „Ich bin nicht beruhigt, aber ich bin zuversichtlich.“ Unterdessen wurde sieben weitere Fälle bestätigt.

„Wir haben die Lage im Griff, wir sind gut aufgestellt, wir sind gut vorbereitet, aber wir alle stehen vor einer neuen Situation. Es ist und bleibt unsere Pflicht, das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten, und wir müssen höchst mögliche Sorgfalt walten lassen“, so Schützenhöfer am Mittwoch, „wir dürfen dieses große Problem nicht kleiner machen, als es ist, wir haben aber auch keinen Grund, in eine panische Hysterie zu verfallen.“

Gemeinderatswahlen finden plangemäß statt

Eine Absage oder Verschiebung der steirischen Gemeinderatswahlen am 22. März ist dem Landeshauptmann zufolge kein Thema: "Unsere Pflicht ist es, das öffentliche Leben aufrecht zu erhalten, dazu zählen auch die Gemeinderatswahlen. Selbstverständlich gehen wir dabei mit höchstmöglicher Sorgfalt vor. Alle Steirerinnen und Steirer sollen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen können – deshalb werden wir entsprechende Hygienemaßnahmen in den Wahllokalen setzen und die Zahl der Briefwahlkarten aufstocken“, so Schützenhöfer. Dementsprechend wurden die Gemeinden bereits klar instruiert, wie mit dem Coronavirus im Zuge der Wahlen umzugehen ist – mehr dazu in CoV: Gemeinden werden für Wahl instruiert. Aus Sicht von Schützenhöfer wäre es jedoch gut, den vorgezogenen Wahltag oder Wahlkarten zu nutzen.

Die Trageweite der aktuellen Situation sei noch nicht abschätzbar: „Wir geben als Landesregierung unser Wort, dass wir alles geben werden, dass diese Krise nicht zu nachhaltigem Schaden für unser Land führen wird. Ich bin optimistisch, werde aber Gespräche führen – am Donnerstag haben wir einen Sozialpartnergipfel einberufen, um auszuloten, was wir noch besser für die Wirtschaft tun können, damit wir das Richtige tun. Ich bin nicht beruhigt, aber zuversichtlich“, so Schützenhöfer.

Lang: Appell an die Eigenverantwortung

Sein Stellvertreter Anton Lang (SPÖ) appellierte einmal mehr an die Eigenverantwortung: „Ich appelliere ebenso an alle Steirerinnen und Steirer, sich an die von den Gesundheitsexperten vorgeschlagenen Vorsorgemaßnahmen zu halten. Wir müssen jede Chance nutzen, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und das Risiko für unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, vor allem für ältere und chronisch kranke Menschen, zu minimieren. Wir müssen zusammenhalten und ich bin überzeugt, dass wir diese Krise schaffen werden.“

Steirische Landesregierung zu den Coronavirus-Maßnahmen

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und die Mitglieder der Landesregierung informieren über Auswirkungen der aktuellen Maßnahmen gegen das Coronavirus in der Steiermark.

Die öffentlichen Verkehrsmittel werden weiter fahren, so Lang, es gäbe einen Versorgungsauftrag. Ob man das Budgetziel, keine neuen Schulden mehr zu machen, einhalten wird können, werde sich erst zeigen. Konkret rät die Landesregierung auch davon ab, Pflegeheime zu besuchen; älteren Menschen wird geraten, Einkaufszentren derzeit zu meiden.

25 Fälle in der Steiermark

Gesundheitslandesrätin Juliane Boger-Strauß (ÖVP) bestätigte im Anschluss, dass am Mittwoch die Zahl der bestätigten Covid-19-Fälle in der Steiermark auf 25 stieg – „von über 1.000 Testungen“, wie sie betonte. Der Expertenstab würde täglich die Lage neu bewerten, es gäbe Krisenpläne, man könne in Enzenbach und Hörgas sofort mit Quarantäne-Einheiten hochfahren.

Laut Bogner-Strauß melden sich Verdachtsfälle mittlerweile fast nur noch über die Gesundheitshotline 1450 – den Steirerinnen und Steirern dankte die Landesrätin für diese Disziplin, zugleich aber appellierte sie einmal mehr an die Eigenverantwortung: „Vermeiden Sie soziale Kontakte so weit wie möglich!“

Corona-Schutzmaßnahmen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Sozialpartner beraten zu Schulschließungen

Das Coronavirus sorgt bundesweit für verschärfte Maßnahmen, unter anderem werden größere Veranstaltungen abgesagt – mehr dazu in CoV: Viele Veranstaltungen abgesagt. Auch die Sozialpartner beraten über die Folgen für Arbeit und Wirtschaft – dazu soll Mittwochnachmittag ein Gipfel im Bundeskanzleramt stattfinden. Dabei wird unter anderem eine gemeinsame Linie angestrebt, wie in der Wirtschaft bei erwarteten Schul- und Kindergartenschließungen hinsichtlich der arbeitenden Eltern vorgegangen werden soll – mehr dazu in Sozialpartner beraten zu Schulschließungen (news.ORF.at).

Homeoffice & Co.: Die Auswirkungen auf den Job

Die Ausbreitung des Coronavirus schlägt mittlerweile voll auf die Arbeitswelt durch: Hier stellen sich für Unternehmen wie Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer zahlreiche Fragen, von Homeoffice über Betreuung von Kindern bis hin zur Entgeltfortzahlung – mehr dazu in CoV: Stimmen zu angeregter Telearbeit und in Die Auswirkungen auf den Job (news.ORF.at).