GAK-Schal
APA/Markus Leodolter
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Gericht

Keine GAK-Anklage: Kartnig sieht sich als Opfer

Nach fast 15 Jahren Ermittlung werden die ehemaligen GAK-Präsidenten Rudi Roth, Stephan Sticher und Harald Fischl nicht angeklagt – das wurde am Mittwoch bekant. Ex-Sturm-Präsident Hannes Kartnig sieht sich als Opfer der Justiz.

Seit 2007 ermittelte die Grazer Staatsanwaltschaft gegen insgesamt 29 Personen, 2016 wurde der Fall an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) übergeben, im Visier der Ermittler standen unter anderem auch ehemalige Klub-Präsidenten. Ermittelt wurde wegen grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen, schweren Betruges und wegen Finanzvergehen.

Rudi Roth "ist erleichtert“

Nun wurden die Verfahren gegen die ehemaligen GAK-Präsidenten Roth, Sticher und Fischl eingestellt – das bestätigt auch der Anwalt von Roth, Alexander Isola von der Grazer Kanzlei „Graf & Pitkowitz Rechtsanwälte“, in mehreren Medienberichten: Sein Mandant Roth wäre demnach erleichtert, dass die seit 2007 geführten Untersuchungen nunmehr geschlossen seien.

Eingestellt wurde demnach auch das Verfahren gegen einen ehemaligen Rechnungsprüfer, wie dessen Anwalt der „Kleinen Zeitung“ bestätigte – formelle Begründung: „Es besteht kein tatsächlicher Grund zur weiteren Verfolgung.“

Noch keine Stellungnahme der WKSta

Die Wirtschafts- und Korruptionsanwaltschaft (WKStA) wollte sich am Mittwoch noch nicht dazu äußern. Nachdem der Fall rund acht Jahre in Graz bearbeitet worden war, hatte die WKStA im Februar 2016 übernommen. Verzögerungen traten immer wieder auf, weil mehrere Male der Gutachter gewechselt werden musste und sich ein neuer Sachverständiger jeweils erst in die umfangreiche Materie einarbeiten musste.

Kartnig: „Größtes Bauernopfer für den Fußball“

Zwischen den Strafverfahren des GAK und jenem des SK Sturm gäbe es Parallelen: So hatten etwa beide Vereine Spielern teils Schwarzlöhne gezahlt, und beide Vereine waren bereits insolvent, als sie noch eine Landeshaftung beantragt hatten; an den GAK floss das Geld auch noch.

Ex-Sturm-Präsident Kartnig äußerte sich am Donnerstag dazu: „Es ist eigenartig, ich werde verurteilt, hab kein Geld bekommen, und die haben Geld bekommen und bekommen keine Anklage – ist ja lustig. Österreichweit bin ich das größte Bauernopfer in der Justiz für den Fußball gewesen.“

Stephan Sticher: „Gerechtigkeit hat gesiegt“

Ex-GAK-Präsident Stephan Sticher entgegnete, „dass der Vergleich etwas hinkt und dass die Gerechtigkeit jetzt einmal gesiegt hat, weil wir wirklich als Präsidenten viel Herzblut in diesen Verein gesteckt haben und auch privates Geld.“

Gegen zwei GAK-Verantwortliche wird noch ermittelt – es dürfte sich um eine Buchhalterin und um Ex-Präsident und Sportdirektor Peter Svetits handeln.