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Coronavirus

Erste Antworten zu den Schulschließungen

Zur Eindämmung des Coronavirus werden ab Montag die Schulen teilweise geschlossen. Einen Tag nach dieser Ankündigung haben Bildungsministerium und -direktion am Donnerstag einen Katalog an Fragen und Antworten zusammengestellt.

Während die Weltgesundheitsorganisation die Verbreitung des Coronavirus mittlerweile als Pandemie einstuft, schränkt die Bundesregierung den Schulbetrieb ein – mehr dazu in Erste Schulen schließen am Montag (news.ORF.at); auch Kindergartenkinder sollen nach Möglichkeit zuhause bleiben, so der Appell der Regierung.

Von den ersten Schulschließungen betroffen sind am Montag die AHS, die BHS, die Polytechnischen Schulen, die Landwirtschaftlichen Schulen und die Berufsschulen; ab Mittwoch sollen dann die Unterstufenschüler und Volksschüler von Schulunterricht auf Betreuung umgestellt werden – mehr dazu in Erste Antworten auf praktische Fragen (news.ORF.at).

Betreuungsangebote von Schule zu Schule verschieden

Die Betreuungsangebote können von Schule zu Schule unterschiedlich sein: Nach derzeitigem Stand bleiben alle Schulen in der Steiermark geöffnet, und alle Lehrer werden weiterhin im Dienst sein.

Josef Zollneritsch von der Bildungsdirektion Steiermark erklärt außerdem, „dass allen Schülerinnen und Schülern ein Angebot unterbreitet wird – kein regulärer Unterricht! Die Kernbotschaft ist, dass wir die Situation sehr ernst nehmen, dass diese Situation vielleicht auch Chancen bietet – zum Beispiel Festigung im Stoff, für Lehrerinnen und Lehrer, Dinge aufzuarbeiten, für Schülerinnen und Schüler, Dinge einzuüben und zu wiederholen“.

Auch Kindergärten bleiben geöffnet

Analog zum Schulbetrieb für Jugendliche unter 14 Jahren bleiben in der Steiermark auch die Kindergärten und Kinderkrippen geöffnet. „Es ist uns wichtig, dass Kinder, die Betreuungsbedarf haben, weiter in Betreuungseinrichtungen gut aufgehoben sind. Zudem ergeht die Bitte an alle Familien, ihre Kinder nicht von älteren Menschen bzw. Menschen mit Vorerkrankungen betreuen zu lassen“, betonte Bildungs- und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß am Donnerstag.

„Lernrhythmus soll nicht komplett unterbrochen werden“

Bei älteren Schülern geht man davon aus, dass sie auch zu Hause Zugang zum Internet haben und damit Lerninhalte geschickt bekommen können – zur Wiederholung des Stoffes, wie Zollneritsch betont. Bei jüngeren wird man alternativ zu anderen Mitteln greifen müssen: „Man wird sich über Arbeitsblätter und über Unterrichtsmaterialen, die zum Teil neu erstellt werden, behelfen müssen, sodass insgesamt der Lernrhythmus nicht komplett unterbrochen wird.“

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat bereits angekündigt, dass die Zentralmatura vermutlich verschoben werden muss. Wie die Benotung der Schüler heuer generell ablaufen wird, steht noch nicht fest – das hänge laut Zollneritsch auch davon ab, wie lange der Unterricht ausgesetzt wird.

Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner begrüßt die Maßnahme von Schulschließungen, da sie vor allem dem Schutz der älteren Menschen diene: „Es ist das ganz klare Ziel, dass Jugendliche oder Kinder, die mit dem Virus vielleicht infiziert sein könnten, nicht Überträger sind, und ich verstehe diese Maßnahme von Seiten der Bundesregierung. Mit vereinten Kräften wird man diese Herausforderung bewältigen können.“

Eltern fordern bezahlten Sonderurlaub

Grundsätzlich positiv hat die Elternvertretung die am Mittwoch verkündeten Regeln zu den Schließungen der Pflichtschulen wegen des Coronavirus aufgenommen. Allerdings kritisiert auch die Präsidentin des Landeselternverbandes, Michaela Hiden, dass die Betreuungssituation für viele Eltern rechtlich nicht geklärt sei: Sie fordert einen bezahlten Sonderurlaub, der auch vom Staat finanziell unterstützt werden soll – mehr dazu in Eltern fordern bezahlten Sonderurlaub (news.ORF.at).