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APA/Barbara Gindl
APA/Barbara Gindl
Coronavirus

Projekte zur Hilfe älterer Menschen

Personen ab 65 Jahren gelten als Hochrisikogruppe was die Covid-19-Ansteckungsgefahr betrifft. Damit sie möglichst ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen müssen, gibt es in der Steiermark immer mehr Projekte, die unterstützen.

Viele Personen der Hochrisikogruppe werden von Familienangehörigen oder anderen Bezugspersonen unterstützt. Teilweise gibt es aber keine Hilfe. In Graz können sich Personen über 65 Jahren, die keine akuten Krankheitssymptome haben, an eine neu geschaffene Anlaufstelle wenden.

Einkäufe werden für Ältere erledigt

Unter der Telefonnummer 0316 872 3333 sind werktags von neun bis 13 Uhr Mitarbeiter der Stadt Graz erreichbar. Sie klären die Voraussetzungen der Anrufer ab und bringen diese mit ehrenamtlichen Studierenden in Kontakt. Diese erledigen Einkäufe und liefern direkt an die Haustür.

Die Übergabe soll ohne direkten Körperkontakt stattfinden. Ein Sackerl mit Einkaufsliste und Geld wird vor die Tür gehängt, dieses kommt dann gefüllt und mit dem Restgeld wieder an die Tür zurück. Für den Zustellservice hat die Holding Graz auch fünf E-Bikes bereitgestellt.

Zettel im Stiegenhaus anbringen

Der Verein Annenviertel hat eine Initiative mit Zetteln im Stiegenhaus gestartet, schildert Maria Rainer: „Uns geht es darum, dass man in der Nachbarschaft vielleicht auch Solidarität zeigen kann. Jeder kann einen Zettel mit seinem Namen, der Telefonnummer und wo man wohnt aufhängen und es können sich dann Personen melden, die zu den Risikogruppen gehören.“

Private Initiative in Eisenerz

Eine private Initiative wurde in Eisenerz gegründet. Christian Klettner hat diese ins Leben gerufen: „Wir erledigen Einkäufe und holen Medikamente für Leute, die sich momentan nicht hinausbewegen sollten.“ Klettner sucht noch nach jungen Eisenerzern, die helfen. Eine Facebookgruppe, das Kabel TV Eisenerz und die Telefonnummer 03848 26880 sind Anlaufstellen für diese Hilfe.

Gratkorn kauft für Ältere ein

In der Gemeinde Gratkorn im Bezirk Graz-Umgebung ist ein Einkaufs- und Bringdienst für Ältere Menschen über 70 oder jene die Vorerkrankungen haben, eingerichtet. Hier werden notwendige Einkäufe erledigt oder auch Medikamente aus der Apotheke besorgt.

Jene, die diesen Dienst in Anspruch nehmen wollen, können sich bei der Marktgemeinde melden. Möglich ist das von Montag bis Donnerstag jeweils zwischen 8.00 und 15.00 sowie am freitags zwischen 8.00 und 13.00 Uhr unter der telefonnummer 03124 22 201 526 oder via e-mail mg.gratkorn@mggratkorn.at

Gemeinde Wagna stellt Mitarbeiter bereit

Auch in Wagna wurde reagiert. Hier wurde ein Gemeindemitarbeiter gefunden, der Hilfe leistet, sagt Bürgermeister Peter Stradner: „Wir haben einen Mitarbeiter für Botendienste, Bringdienste und Besorgungen freigestellt. Die Leute können von sechs bis 14 Uhr bei uns im Gemeindeamt anrufen, wir nehmen auf, was gebraucht wird, besorgen das und stellen es spätestens am nächsten Tag zu.“

Die Gemeinde Wagna finanziert diese Einkäufe vor und legt eine Sammelrechnung an. So soll das Münzenzählen an der Haustür vermieden und damit die Ansteckungsgefahr verringert werden. „Die Leute bekommen dann am Ende des Monats eine Rechnung, wo sie den gesamten Betrag überweisen können“, so der Bürgermeister.

Hotline in Voitsberg und Raaba-Grambach

Die Stadt Voitsberg hat aufgrund der aktuellen Situation eine Hotline für ältere und hilfsbedürftige Mitbürger eingerichtet. Auch hier wird unter der Telefonnummer 03142 22 170 244 ein Einkaufsdienst angeboten. Außerdem sollen Fragen aus der Bevölkerung beantwortet werden.

Die Gemeinde Raaba-Grambach richtet ein Einkaufsservice für Senioren ein. Unter der Nummer 0316 40 11 360 ist zu den Bürgerservice-Zeiten die Gemeinde erreichbar. Diese wird dann Einkäufe erledigen.

Fridays for Future ruft zur Hilfe auf

Die jungen Aktivisten von Fridays for Future haben mehrere Streiks aufgrund der aktuellen Lage abgesagt. Sie rufen jetzt dazu auf, besonders verwundbaren Menschen zu Helfen. Volljährige Schülerinnen und Schüler sollen demnach bei der Beaufsichtigung von Minderjährigen helfen. Auch das Einkaufen für ältere Nachbarn ist angekündigt. Informationen gibt es auf der Homepage fridaysforfuture.at.