Die Türen der Oper bleiben vorläufig bis Anfang April für das Publikum geschlossen. Besonders groß ist die Enttäuschung über die vorläufige Absage der Premiere von Mieczyslaw Weinbergs Oper „Die Passagierin“.

Hoffnung in schwierigen Zeiten
Die Oper ist ein Appell gegen das Vergessen des Holocaust, und sie wurde erst selten aufgeführt – mehr dazu in Grazer Oper widmet sich Weltkriegsgräueln. „Wir haben zwei Jahre an dem Stück gearbeitet, haben jetzt sechs Wochen intensiv darauf hin geprobt, da freut sich natürlich keiner. Andererseits ist es aufgrund der gesundheitlichen Lage nachvollziehbar, dass diese Schritte ergriffen werden“, so Regisseurin Nadja Loschky. „Die Passagierin“ ist ein Plädoyer an die Menschlichkeit und die Hoffnung in schwierigen Zeiten.
Digitale Möglichkeiten werden geprüft
Gerade viele Gast-Künstler wissen aufgrund der europaweiten Absage von Aufführungen nicht, wie es weitergehen soll: „Wir wissen nicht, wann der nächste Termin sein kann, ich weiß auch nicht durch meinen vollen Kalender, wie das klappen wird. Das wäre mir sehr, sehr schade, das ist meine letzte Premiere in der Oper Graz“, so Dirigentin Oksana Lyniv.
Auch die Oper prüft digitale Möglichkeiten wie Live-Streamings für die kommenden Wochen. Für bereits gekaufte Karten gibt es mehrere Angebote. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten: Man kann sich einen Ersatztermin aussuchen, wenn wir wieder spielen, man kann das als Gutschrift auf seinem Kundenkonto haben, oder rückerstatten lassen“, so Intendantin Nora Schmid.