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Coronavirus

Lieferdienste im Dauereinsatz

Restaurants und Cafes mussten mit Dienstag schließen, viele Küchen für Lieferdienste aber bleiben in Betrieb – letztere sehen sich gut gerüstet. In einigen steirischen Gemeinden wurden Liefernetzwerke gegründet.

Die Kuriere in Graz haben derzeit alle Hände voll zu tun: Angesichts schließen müssender Gastronomiebetriebe sind die Lieferdienste gefragt und gebucht wie wohl nie zuvor.

„Stark gerüstet“

An Mitarbeitern und Motivation mangele es nicht, bestätigt Jonathan Stallegger vom Grazer Lieferservice-Anbieter Velofood: „Wir haben 80 Boten, mit denen wir kooperieren und hätten jetzt noch einmal 50 Boten und Botinnen, die sofort bereit wären anzufangen. Das heißt, wir sind stark gerüstet. Am Sonntag hatten wir 500 Bestellungen gehabt, während wir sonst an Sonntagen eher 350 haben.“

Händewaschen bei jedem Zwischenstopp

Die Zahl der Bestellungen steigen von Tag zu Tag, meint Stallegger. Dabei gibt es ab Montag bei den kontaktlosen Lieferungen noch strengere Hygiene-Vorschriften: „Die Boten holen die Bestellungen im Restaurant ab, haben dafür einen eigenen Platz, greifen das Sackerl nur am Boden an und waschen sich bei jedem Zwischenstopp im Restaurant die Hände mit Hygienemittel.“

Der Fahrrad-Lieferservice arbeitet derzeit mit mehr als 60 Restaurants in Graz zusammen – das Cafe Mitte ist eines davon, auch in Corona-Zeiten. „In erster Linie geht es darum, ein bisschen Normalität aufrechtzuerhalten, vor allem für die Küche: Die Küche ist halt unser Rückgrat. Wir haben Mitarbeiter, die bereits ihre Urlaube aufgebraucht haben, und so schaffen wir es einfach, ein gewisses System aufrechtzuerhalten“, sagte Rene Koch vom Kaffeehaus.

Liefern im Netzwerk

In vielen Gemeinden wurden unterdessen eigene Liefernetzwerke ins Leben gerufen. „Die Kunden rufen bei uns an, bestellen die Ware, wir haben das auch verknüpft mit der Apotheke in Passail, nehmen auch die Medikamente mit, bis hin zum Knödel von der Knödelwirtin von Passail – das stellen wir nachher zu und das jeden Tag“, schilderte Andreas Reisinger von einem Passailer Kaufhaus.

„Schau auf dich, schau auf mich!“

Unter dem Motto „Schau auf dich, schau auf mich!“ steht unsere gemeinsame Anstrengung, das Coronavirus einzudämmen. Damit ältere Personen ihre Häuser und Wohnungen nicht verlassen müssen, gibt es in der Steiermark immer mehr Projekte, die sie unterstützen. Wir wollen die Nachbarschaftsinitiativen bekannter machen. Schicken Sie uns alle Informationen zu Ihrer Initiative, damit wir sie hier veröffentlichen können.

Einkaufen per Knopfdruck und Telefon

Geschlossene Geschäfte, Cafes und Restaurants prägen derzeit das Straßenbild. Die Lieferdienste von Supermärkten und für Essensbestellungen laufen auf Hochtouren. Die Coronavirus-Krise macht vor allem kleinere Unternehmen erfinderisch. Liefern auf Bestellung lautet derzeit die Devise – mehr dazu in Einkaufen per Knopfdruck und Telefon (news.ORF.at).