Brand Obersdorf
BFV Liezen / Schlüßlmayr
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Chronik

Anwesen in Flammen: Großbrand in Obersdorf

13 Feuerwehren mussten in der Nacht auf Donnerstag zu einem Großbrand in Obersdorf im Bezirk Liezen ausrücken: Ein ganzes Anwesen mit mehreren Gebäuden stand in Vollbrand. Die Feuerwehrleute sollen nun möglicherweise in Quarantäne.

Die beiden Besitzer schliefen, als das Feuer ausbrach – als einer der beiden auf die Toilette gehen musste, bemerkte er, dass schon die Hälfte des Anwesens in Flammen stand.

Betroffen waren das Wohnhaus, ein großes Stallgebäude, eine Garage und zwei kleinere Nebengebäude. Die Einsatzleitung alarmierte gegen 4.30 Uhr sofort neun weitere Wehren des Bezirks Liezen. Die Bewohner – das Landwirteehepaar – wurde von der Feuerwehr geborgen, der Weg ins Freie war bereits durch die Flammen versperrt gewesen. Auch das Vieh wurde von den Einsatzkräften aus dem Stall auf eine Wiese getrieben. Neben dem Roten Kreuz war auch ein Kriseninterventionsteam in Obersdorf, einem Ortsteil von Bad Mitterndorf, im Einsatz.

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Brand Obersdorf
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Löscharbeiten
Brand Obersdorf
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Löscharbeiten
Brand Obersdorf
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Total Ansicht
Brand Obersdorf
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Stallgebäude und ausgebrannter Anhänger
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Löscharbeiten
Brand Obersorf
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Ansicht von oben
Brand Obersdorf
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Feuerwehrkräfte löschen Haus und Carport
Brand Obersdorf
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Vogelperspektive durch aus gebrannten Dachstuhl in Haus

Die Einsatzleitung legte den Schwerpunkt bei den Löscharbeiten auf die angrenzenden Gebäude – so konnten schließlich eine Ausbreitung der Flammen im Ortszentrum verhindert und die Brandobjekte gelöscht werden; Nachbargebäude wurden evakuiert und der Einsatzraum großräumig abgeriegelt. Die Fassaden umliegender Gebäude waren bereits beschädigt und wurden mit Löschwasser gekühlt. Teilweise waren am Stall Wärmedämmplatten angebracht, welche giftige Rauchgase absonderten. Über eine Drehleiter brachten die Feuerwehrleute die Flammen im Dachgeschoß des Wohngebäudes relativ rasch unter Kontrolle.

Löscharbeiten durch Coronavirus schwierig

Eine besondere Herausforderung stellte das Feuer hinsichtlich der Einsatzhygiene und des persönlichen Schutzes der Einsatzkräfte aufgrund des Coronavirus dar, wie vom Bezirksverband mitgeteilt wurde: Bereits auf der Anfahrt wurden die Einheiten angewiesen, Mitglieder über 60 Jahre nicht einzusetzen. Während der Löscharbeiten wurden die Gruppen laufend daran erinnert, die Kommunikation auf ein Minimum zu reduzieren, Sicherheitsabstände einzuhalten, kein Essen zu sich zu nehmen und auch nach dem Einrücken entsprechend der erlassenen Corona-Richtlinie vorzugehen. Einsatz-Nachbesprechungen wurden ausdrücklich untersagt. Sobald der Brand gegen 6.30 Uhr unter Kontrolle war, wurden die ersten Einheiten abgezogen, um die Gesundheit anderer nicht zu gefährden.

Feuerwehrleute in Quarantäne?

Der Bürgermeister von Bad Mitterndorf, Klaus Neuper, würde nach Rücksprache mit dem örtlichen Krisenstab vorsichtshalber eine 14-tägige Quarantäne der rund 130 beteiligten Feuerwehrleute befürworten: „Die ärztliche Seite würde das sehr empfehlen. Das ist natürlich ein Problem, weil dann die Einsatzbereitschaft nicht mehr gewährleistet wäre. Ich würde sagen, die Leute sollten in freiwillige Quarantäne gehen, ich sehe auch eigentlich kein Problem#, weil aus dieser Quarantäne kann im Katastrophenfall wieder ein Einsatz erfolgen. Wir müssen das wirklich noch rechtlich abklären, was wir tun.“

Brandstiftung vermutet

Es war der vierte große Brand auf dem Anwesen innerhalb weniger Jahre, weshalb die Feuerwehr Brandstiftung vermutet. Die Brandgruppe des Landeskriminalamtes hat die Ursachenermittlungen übernommen.