Feuerwehrmann vor einer brennenden Gartenhütte
BF Graz
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Coronavirus

CoV: Feuerwehren auf „Sparflamme“

Persönliche Kontakte meiden, Sicherheitsabstand und möglichst das Haus nicht verlassen – diese Verhaltensregeln, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, sind bei einem Feuerwehreinsatz nur schwer möglich. Daher wurden nun strenge Vorgaben erarbeitet.

13 Feuerwehren mussten in der Nacht auf Donnerstag zu einem Großbrand in Obersdorf im Bezirk Liezen ausrücken: Ein ganzes Anwesen mit mehreren Gebäuden stand in Vollbrand – mehr dazu in Anwesen in Flammen: Großbrand in Obersdorf.

„Feuerwehrleben nahezu auf Null reduziert“

Um bei einem Einsatz wie diesem das Corona-Ansteckungsrisiko zu minimieren, gibt es bei der Feuerwehr jetzt strenge Vorgaben und Regeln. So finden derzeit nur der Einsatzdienst und die notwendigen Instandhaltungsarbeiten statt, sagt Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband: „Es gibt keine Sitzungen, keine Bewerbe, keine Leistungsprufungen. Wir haben das Feuerwehrleben nahezu auf Null reduziert.“ Auch die Feuerwehrschule wurde mittlerweile geschlossen.

Strenge Regeln

Im Einsatz selbst gelten strenge Regeln: „Das heißt, private Kleidungsstücke so weit als möglich ablegen, nur in Schutzkleidung ausfahren. Persönliche Gegenstände wir Uhren, Schmuck, Geldtasche oder Handy nicht an die Einsatzstelle mitnehmen. Beim Einsatz, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, das Schutzvisier heruntergeklappt zu haben – und das ist schon ein guter Schutz“, so Meier. Zudem seien Feuerwehrleute im Einsatz angehalten, wenn irgenwie möglich, den Sicherheitsabstand zueinander einzuhalten, sagt Meier.

Auch das Thema Hygiene sei derzeit ein großes, „dass man eventuell kontaminierte Schutzausrüstung an der Einsatzstelle ablegt und nach dem Einsatz eine gründliche Körperreinigung durchführt“. Material würde ohnehin seit jeher nach jedem Einsatz gründlich gereinigt und desinfiziert, so Meier.

Quarantäne bisher nicht erforderlich

Was derzeit verboten ist, sind Nachbesprechungen oder das Zusammensitzen nach dem Einsatz. Für die Einhaltung dieser Verhaltensregeln ist der jeweilige Einsatzleiter oder Kommandant verantwortlich, „dass versucht wird, ältere Kameraden, die über 60 Jahre alt sind, nach Möglichkeit von der Einsatzstelle abzuziehen, vor allem wenn es Großeinsätze betrifft, Maßnahmen im Bereich der Kommunikation auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Eine Quarantäne-Absonderung unserer Einsatzkräfte nach einem größeren Einsatz ist nach unserem Ermessen und nach bisheriger Einschätzung nicht erforderlich und indiziert“.

Zudem hätten sich bei vielen Feuerwehren, sofern es personell möglich ist, Teams gebildet, sagt Thomas Meier, damit im Einsatzfall nicht automatisch alle Feuerwehrleute aufeinander treffen und im Infektionsfall das gesunde „Backup“-Team den Einsatzdienst übernehmen kann.