Wirtschaft

Rohrleitungsbaufirma Dirninger insolvent

Die obersteirische Rohrleitungsbaufirma Dirninger ist insolvent: Am Donnerstag wurde am Landesgericht Leoben ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Ursache sei vorwiegend ein Unfall auf einer Baustelle in Tschechien, teilten die Kreditschützer mit.

83 Beschäftigte und rund 190 Gläubiger sind betroffen. Die Überschuldung beträgt knapp 15 Millionen Euro, hieß es von den Kreditschützern von AKV, KSV1870 und Creditreform.

Kessel stürzte ab

Bei dem offenbar von einem Subunternehmen verschuldeten Unfall entstand ein Schaden von mindestens fünf Millionen Euro, weil ein Kranseil abgerissen war und ein Kessel abstürzte. Zu Liquidationswerten sollen die Verbindlichkeiten des Unternehmens nun rund 19,16 Millionen Euro betragen. Die Aktiva wurden mit etwa 4,25 Millionen Euro bewertet. Grundsätzlich werde ein Fortbetrieb angestrebt.

Bis 2019 soll die Firma gute Gewinne erzielt haben, doch dann kam es zu dem Unfall in Tschechien, wo Dirninger als Generalunternehmer einige Arbeiten, insbesondere diverse Kranarbeiten im Zuge der Montage, an Subunternehmen vergeben hatte. Bei diesem Großprojekt mit einem Volumen von rund 7 Millionen Euro riss bei den Montagearbeiten das Kranseil – dadurch stürzte ein zu montierender Kessel aus acht Metern Höhe ab, am Kessel und weiteren Anlagenteilen entstand Totalschaden. Schadenersatzforderungen werden erwartet. Auch bei einem weiteren Großprojekt soll es zu Kürzungen gekommen sein.

Rund 160 Dienstnehmer

Das Unternehmen wurde 1979 gegründet, hat seinen Sitz in Weißenbach an der Enns in der Gemeinde St. Gallen und hat sich auf Installation und Verlegung von Rohrleitungen spezialisiert. Es bestehen auch Niederlassungen in Form von Tochtergesellschaften in Deutschland, Tschechien und Italien. An allen Standorten zusammen hat man rund 160 Dienstnehmer und einen Gesamtumsatz von rund 18 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit.