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Coronavirus

Gemeinden sperren Ausflugsziele

Am Freitag sind alle Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie bis Ostermontag verlängert worden. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) rief zum Durchhalten auf. Gleichzeitig sperrten einige Gemeinden ihre Ausflugsziele.

Die Ausgangsbeschränkungen werden um drei Wochen verlängert. Wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Freitag bei einer Pressekonferenz sagte, sollen die Maßnahmen vorerst bis 13. April gelten. Bei der Bekämpfung des Coronavirus handle es sich um einen Marathon, so Kurz, der erneut zum Durchhalten aufrief – mehr dazu in Maßnahmen bis Ostermontag aufrecht (news.ORF.at)

Pressekonferenz: Aktuelle Maßnahmen zum Coronavirus

Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler, Innenminister Karl Nehammer, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sprechen über die Maßnahmen zu Coronavirus.

Ins gleiche Horn stößt Landeshauptmann Schützenhöfer: „Durchhalten“ lautet die Devise auch in der Steiermark. Aber er kündigt auch schärfere Maßnahmen an, sollten sich die Menschen am Wochenende nicht an die Ausgangsbeschränkungen halten.

„Menschen, die den Ernst der Lage nicht erkennen“

„Ich habe noch eine Sorge, dass es noch Menschen gibt, die den Ernst der Lage nicht erkennen wollen, dass sie diese Stimmung von Gefahr spüren, aber der Meinung sind, an mir wird das vorübergehen – das kann nicht gut gehen. Wenn wir weiterhin von Tauplitz bis Altaussee diese Ausflugstouristen haben, die Schneeschuhwandern, die auf den Berg gehen, die rund um den See gehen und von weit anfahren, dann werden wir mit der Situation konfrontiert sein, doch auch einige Gemeinden rigoros im Zugang zu beschränken.“

Hermann Schützenhöfer im Interview

Die aktuelle Situation sei eine „Krise für das Land, aber keine Notsituation“ – das sagt Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer im Gespräch mit Franz Neger. Und er richtet auch mahnende Worte an die Steirerinnen und Steirer.

Loser und Stubenbergsee gesperrt

Einige Gemeinden taten dies bereits: Die Loser Bergbahnen und die Gemeinde Stubenberg gaben bekannt, dass der Zugang zum Loser und zum Stubenbergsee untersagt sei. „Zum Schutz der Bevölkerung und Eigenschutz sind die verordneten Maßnahmen ‚Ausgangsbeschränkung‘ ausnahmslos einzuhalten. Zuwiderhandelnde Personen werden umgehend der Bezirkshauptmannschaft Liezen als Verwaltungsorgan gemeldet“, sagte etwa Loser-Geschäftsführer Rudolf Huber – er rief dazu auf, potenziell gefährliche Freizeitaktivitäten zu unterlassen, um nicht die eigene Gesundheit und damit die der Einsatzkräfte zu gefährden.

Gleiches galt am Freitag für den Stubenbergsee in der Oststeiermark. Die Gemeinde veröffentlichte am Freitag auf ihrer Homepage die Information: „Zum Schutz und Wohle aller wurde der Stubenbergsee ab heute vorübergehend von den Behörden gesperrt!“

Großer Unmut beim Grünen See

Auch im obersteirischen Tragöß, der Gemeinde des Grünen Sees, zeigten sich Bewohner zunehmend verärgert, wie aus der Gemeinde zu erfahren war. Auf dem kostenpflichtigen Parkplatz reihten sich am Freitag viele Autos mit Grazer und Wiener Kennzeichen, aber auch aus der Oststeiermark und Niederösterreich – es werde am See auch Party gemacht, die Polizei habe mit Kontrollen begonnen. Der See, der im Privateigentum steht, sei leider nicht gesperrt, hieß es aus der Gemeinde.

Beim Teichalmsee in der Oststeiermark parkten noch am Freitag zur Mittagszeit ebenfalls gut und gerne zwei Dutzend Autos. Etliche Personen nutzten – wie auf Webcams ersichtlich – das warme Wetter offenbar zum Wandern in der Gegend.

Stadt Graz sperrt Spielplätze und Sportanlagen

Geschlossen sind außerdem alle Spiel- und Sportplätze in Graz, auch private Anlagen. Dazu gehören laut Stadt Graz etwa die Bezirkssportplätze, Skateanlagen, Motorikgeräte oder Wasserspielplätze. Polizei und Ordnungswache kontrollieren die Einhaltung der Maßnahmen. Weiterhin offen sind in Graz Park- und Grünanlagen zum vereinzelten Spazierengehen, allerdings ruft die Stadt dazu auf, Hotspots wie die Murpromenade, den Augarten, den Stadtpark oder den Thalersee zu vermeiden.

„Dann packen wir das schon“

Schützenhöfer kündigte nun – für den Fall der Fälle – weitere Ausgangsbeschränkungen oder möglicherweise auch Ausgangssperren an: „Wir müssen die Bevölkerung in den einzelnen Gemeinden schützen. Wenn es notwendig wird, wenn die Vernunft nicht einkehrt bei bestimmten Leuten, dann müssen wir das tun, um dadurch auch die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Jeder von uns kann das Haus verlassen, die Wohnung verlassen, seine Runde drehen, aber in der gewohnten Umgebung und nicht hunderte Kilometer weiter. Halten Sie Abstand, mindestens einen Meter, dann werden wir das schon packen“, so der steirische Landeshauptmann.