Die Bundesregierung hat die Maßnahmen im Kampf gegen das neue Coronavirus noch einmal drastisch verschärft. Für ganz Österreich wurde eine „Ausgangsbeschränkung“ ausgesprochen. (20.3.2020)
HERBERT P. OCZERET / APA / picturedesk.com
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Coronavirus

Ausgangsbeschränkung: Fast 400 Anzeigen

Seit Montag gelten in Österreich Ausgangsbeschränkungen und daran halten sich offenbar nicht alle. Fast 400 Anzeigen gab es in dieser Woche allein in der Steiermark.

Die Ausgangsbeschränkungen sind klar definiert und wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Strafen rechnen – mehr dazu in Was nun erlaubt ist und was nicht (news.ORF.at).

Anzeigen wegen Feiern und geöffneter Lokale

Ob diese Regeln auch eingehalten werden, kontrolliert die Polizei, auch in der Steiermark, und immer wieder kommt es dabei zu Anzeigen, bestätigt Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion. Mit Stand Samstagnachmittag mussten in dieser Woche „allein 280 Anzeigen erstattet werden. Zum einen sind es Gruppenbildungen, Partys, die zu Hause gefeiert werden, auch Lokalbesitzer oder Gastgärten, die offen haben, also eine große Palette.“ Am Sonntag waren es insgesamt bereits 378 Anzeigen, die an die Bezirksverwaltungsbehörden erstattet wurden.

Noch weit mehr Verstöße wurden in Wien gezählt, hier gab es bis zu knapp 300 Anzeigen an einem einzigen Tag und über 800 Anzeigen in der ersten Woche – mehr dazu in Coronavirus: Wieder hunderte Anzeigen (wien.ORF.at). In Tirol waren es bis Samstag knapp 400 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Ausgangsbeschränkung – mehr dazu in Verkehrsbeschränkung: 398 Anzeigen (tirol.ORF.at).

Leerer Spielplatz im Grazer Stadtpark
orf
Einige Gemeinden haben auch die Spielplätze für Besucher gesperrt

Viele Ausflugsziele bereits gesperrt

Die Polizei kontrolliert in der Steiermark auch, ob die Sperre von Ausflugszielen eingehalten werde, heißt es. Immer mehr steirische Ausflugsziele werden aber ohnedies gesperrt – mehr dazu in Gemeinden sperren Ausflugsziele.

„Es gibt die Verordnung, Sportplätze zu schließen und auch öffentliche Plätze, und auch unter diesen Titel kann man die Ausflugsziele sperren, da sind die Bürgermeister und Gemeinden auch ermächtigt“, erklärt Erwin Dirnberger, Präsident des Gemeindebundes, der den Gemeinden allerdings vor der Verhängung einer solchen Sperre empfiehlt, Rücksprache mit der Bezirksverwaltungsbehörde zu halten, um rechtliche Unklarheiten zu vermeiden.

Beschränkungen auch im Tierheim

Beschränkungen gibt es mittlerweile auch in den Tierheimen. Die Arche Noah in Graz nimmt zwar weiterhin Notfälle auf – pro Monat rund 50 Hunde und 100 Katzen – nur wenige werden derzeit aber abgeholt, heißt es. Die Zahl derer, die mit den Hunden spazieren gehen, wurde von 400 auf rund zehn Personen beschränkt und auch sie dürfen nur einzeln Hunde holen.