Zagreb potres zemljotres erdbeben schäden škoda
AP/Darko Bandić
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Chronik

Erdbeben nahe Zagreb in Steiermark spürbar

Ein schweres Erdbeben in Kroatien war Sonntagfrüh bis in die Steiermark spürbar. Das Beben verursachte in Kroatien teils schwere Schäden, in der Steiermark wird indessen wieder der Ruf laut, das AKW Krsko zu schließen.

Laut Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) ereignete sich das Erdbeben am Sonntag um 6.24 Uhr rund 60 Kilometer nördlich von Zagreb und in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Das Beben wies eine Magnitude von 5,4 auf.

Großräumig und deutlich spürbar

Die Bevölkerung in der Steiermark und im südöstlichen Teil Kärntens habe die Erschütterungen „großräumig deutlich verspürt“, heißt es. Auch in weiter entfernten Städten wie Villach, Salzburg, Linz und Wien sei das Beben vor allem in höheren Stockwerken wahrgenommen worden.

Zagreb potres zemljotres erdbeben schäden škoda
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In Kroatien selbst wurden mehrere Gebäude beschädigt. „Es hat über zehn Sekunden gedauert“, sagte ein Zeuge. „Es war bei weitem das Stärkste, das ich je gefühlt habe.“ Es habe auch Nachbeben gegeben. Dutzende Menschen erlitten Verletzungen. Auch die Kathedrale im Zentrum wurde beschädigt – eine der beiden Turmspitzen fiel aus mehr als hundert Metern Höhe zu Boden.

Tenor: „AKW Krsko schließen“

In der Steiermark mehrt sich aus aktuellem Anlass nun wieder der Ruf, das AKW Krsko, das nur wenige Kilometer von der steirischen Grenze entfernt liegt, zu schließen. Der FPÖ-Landesparteiobmann-Stellvertreter und FPÖ-Bezirksparteiobmann in der Südoststeiermark, Walter Rauch, warnt in einer Aussendung: „Das heutige Erdbeben in Kroatien zeigt klar auf, dass auch Slowenien nicht vor einer Erdbebenkatastrophe gefeit ist. Ich hoffe, dass man in Slowenien und auch beim Mitbetreiber in Kroatien aufwacht und dieses Atomkraftwerk heruntergefahren wird“, betonte Rauch.

Auch die steirischen Grünen warnen einmal mehr vor den Gefahren, die von Krsko ausgehen, zumal das Kraftwerk auf einer Erdbebenlinie liege. Zwar sei es diesmal zu keinen Schäden gekommen, zeigt sich die Grüne Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl erleichtert, jedoch: „Das heutige Erdbeben beweist einmal mehr, wie gefährlich das AKW Krsko ist“ – weshalb es auch keine Zukunft haben dürfe.

Totale des Atomkraftwerk Krsko
ORF
In der Steiermark wird schon seit längerem das Aus des AKW Krsko gefordert

Landeshauptmannstellvertreter Anton Lang und Umweltlandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) kritisieren, dass Slowenien trotz bilateraler Interventionen am Weiterbetrieb des AKW festhalte. „Wir dürfen die Verlängerung auf keinen Fall tatenlos hinnehmen“, kritisieren Lang und Lackner. Sie fordern die Verantwortlichen in der Bundesregierung daher auf, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass es hier zu einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) kommt, zumal das Kraftwerk auf eine Laufzeit von nur 40 Jahren ausgelegt sei. Daher müsse der Betrieb spätestens im Jahr 2023 enden.