Illustration zum Thema Asyl / Flüchtlinge / Asylwerber. (30.7.2013)
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com
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Coronavirus

Aufregung um Asylwerber in Wildon

In Wildon im Bezirk Leibnitz gibt es Aufregung um die plötzliche Zuweisung nicht angekündigter Asylwerber: Sie sollen unangekündigt eine Unterkunft bezogen haben. Das Land spricht von einem Missverständnis.

Die 15 Migranten aus Syrien sollen in zwei Kleinbussen nach Wildon gebracht worden sein, um dort in einem ehemaligen Gasthaus Quartier zu beziehen. Die Bevölkerung fürchtet nun, dass die Asylwerber, die davor in einem Erstaufnahmequartier in Klagenfurt waren, mit dem Coronavirus infiziert sein könnten, sagt der Wildoner Bürgermeister Helmut Walch.

Angst vor Corona-Einschleppung

„Wir müssen daheim bleiben, und Asylwerber werden kreuz und quer durch die Gegend gefahren“, kritisiert Walch die unangekündigte Ankunft am Montag. Diese Personen würden im Markt herumrennen und nicht wissen, dass sie nicht hinausgehen dürfen, so der Bürgermeister; niemand sei da, um sich um sie zu kümmern.

Man habe nun Angst, dass sie das Coronavirus nach Wildon einschleppen könnten, denn derzeit sei man in Wildon noch ohne einen Coronafall, sagt Walch. Man habe Leute organisiert, die einkaufen gehen, und da kämen einfach 15 Leute ohne Schutzmasken – das verstehe man nicht.

Vorsorgliche Quarantäne nicht möglich

Seine Bedenken teilte der Bürgermeister sofort der Bezirkshauptmannschaft Leibnitz mit und stellte für die Flüchtlingsunterkunft einen Antrag auf Quarantäne nach dem Epidemiegesetz. Bezirkshauptmann Manfred Walch betont, rein rechtlich sei eine vorsorgliche Quarantäne ohne Verdachtsfälle nicht möglich: „Das Epidemiegesetz sieht hier für diese Fälle nur das vor, was auch für jeden Wildoner gilt: Sind Symptome vorhanden, ist eine Testung zu veranlassen. Eine Quarantänesetzung für ein Gasthaus ist rechtlich nicht vorgesehen und somit nicht zugänglich.“

Land spricht von einem Missverständnis

Aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) heißt es, man bedauere den Vorfall – es handle sich um ein Missverständnis zwischen Bund und Land: Man habe der Gemeinde Wildon zugesichert, die Asylwerber spätestens am Mittwoch in ein anderes Quartier zu bringen.

Gleichzeitig wird beruhigt: Die Asylwerber seien vor ihrem Transport in die Steiermark in Klagenfurt auf Covid-19-Symptome getestet worden; außerdem hätten sie sich schon länger in Klagenfurt aufgehalten und seien nicht erst vor wenigen Tagen aus Italien nach Österreich gekommen, heißt es aus dem Büro Kampus.