Die umfassende Schau, die vom Direktor des GrazMuseums, Otto Hochreiter, kuratiert wurde, zeigt alle Entwicklungen und Epochen der Stadt Graz, vermittelt Wissen über jedes Jahrhundert – und das übersichtlich, spannend, anschaulich und interaktiv.
War es ursprünglich vorgesehen, die reale Ausstellung digital für alle, die nicht in Graz leben, zugängig zu machen bzw. auch zur Vorbereitung von Schulklassen zum Museumsbesuch zu öffnen, so ist „360 Graz digital“ nun für alle Bewohner und Besucher, für alle Interessierten und für alle Graz-Liebhaber 24 Stunden geöffnet.
Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP) zur digitalen Öffnung des Museums: „Ich bin froh darüber, dass unser GrazMuseum so früh die Zeichen der Zeit erkannt hat und nun mit ‚360 Graz digital‘ ein gewichtiges und leicht zugängliches Bildungsangebot zur allgemeinen Verfügung stellen kann, das sich mit unserer Stadt historisch auseinandersetzt."
Alle Entwicklungen und Epochen der Stadt
Geschichtlich ist die Ausstellung in mehrere Epochen geteilt: Die erste Epoche berichtet von der ersten urkundlichen Erwähnung 1128 und reicht bis zum Jahr 1600. Sie zeigt die Entwicklung der Stadt als Markt im Mittelalter bis hin zur Residenzstadt, mit allen ihren politischen und religiösen Entwicklungen.
Die zweite Epoche von 1600 bis 1809 erzählt von den Folgen der Gegenreformation, vom Verlust des Titels ‚Residenzstadt‘, von Herscherhäusern, von der Entwicklung der Bildung durch die Jesuiten und letztendlich auch von der Eroberung Österreichs durch die Franzosen und der Schleifung der Festung des Grazer Schloßberges.
Die dritte Epoche von 1809 bis 1914 zeigt den Übergang zur Industrialisierung, das Bürgertum in der Biedermeierzeit bis hin zum Aufkeimen der deutschnationalen Gesinnung.
In der vierten Epoche von 1914 bis 1945 wird die tragische Geschichte des ersten und zweiten Weltkrieges, sowie die Zwischenkriegszeit aufgearbeitet.
Die fünfte Epoche von 1945 bis 2003 zeigt Graz als Stadt der Volkserhebung und spannt den Bogen von Graz als Menschenrechtshauptstadt bis hin zu Graz als Kulturhauptstadt.
Die Ausstellung ist klar strukturiert, chronologisch aufgebaut und die Themen ziehen sich mit einer immer gleichen Fragestellung durch die einzelnen Jahrhunderte, die laut Ausstellungskonzept wie folgt sind: Wie manifestierte sich Grazer Bürgerlichkeit? Wie hat Graz zur jeweiligen Zeit ausgesehen? Wie sind die jeweils Mächtigen mit den „Fremden“ umgegangen? Wie ging es den Geschlechtern miteinander? Alle diese Fragen über die Stadt und ihre Bewohner werden über Jahrhunderte aufgearbeitet und in einer umfassenden Sammlung von Daten, Fakten, Geschichten und Bildern beantwortet.