Arbeiter am Feld
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Coronavirus

Plattform hilft bei Suche nach Erntehelfern

Die Corona-Krise führt auch zu einem Engpass an Erntehelfern in der Landwirtschaft. Eine Plattform des Bauernbundes soll betroffenen Landwirten helfen, um den Engpass an Arbeitskräften zu minimieren.

Auf den steirischen Feldern laufen Anbau, Ernte und Kulturarbeiten bereits auf Hochtouren. Vor allem durch die Grenzschließungen fehlen sie aber an allen Ecken und Enden. Über die Web-Plattform „Die Lebensmittelhelfer“ meldeten sich nun allein in der Steiermark bereits 1.200 Menschen, die als Erntehelfer arbeiten wollen, 50 Betriebe meldeten ihrerseits Bedarf an Arbeitskräften an – mehr dazu in Tausende wollen bei Ernte helfen (news.ORF.at).

Plattform verknüpft Arbeitswillige und Betriebe

Über den Maschinenring werden nun rechtliche Fragen geklärt und in weiterer Folge Arbeitswillige und Betriebe zusammengeführt. Die Freiwilligenarbeit könne aber auch Probleme bringen, geben Obst- und Gemüsebauern zu bedenken – mehr dazu in Probleme mit freiwilligen Erntehelfern (ooe.ORF.at).

Einige Betriebe haben auch schon andere Selbstinitiativen gegründet und beispielsweise Erntehelfer aus dem benachbarten Ausland in Hotels untergebracht – so auch der oststeirische Obst- und Gemüseerzeuger Frutura: Um keine Ernteausfälle bei Tomaten, Paprika, Gurken und Bio-Radieschen zu riskieren, ist man hier selbst aktiv geworden.

Frutura betont Wichtigkeit heimischer Produkte

Das Unternehmen hat seine 300 Spezialkräfte, die größtenteils aus Ungarn und Slowenien stammen, in Hotels einquartiert – seit der Grenzschließung ist eine tägliche Einreise ja nicht mehr garantiert, sagt Geschäftsführer Manfred Hohensinner: „Das war für uns eine ganz wichtige Maßnahme in Zeiten der Krise, weil wir diese Leute einfach nicht ersetzen können, damit wir die Versorgungssicherheit von Österreich gewährleisten können.“

Da momentan nicht abgeschätzt werden kann, wie lange die Corona-Krise dauern wird, hat Frutura seine Fachkräfte vorerst bis Ende April in Hotels untergebracht. Diese Krise würde aber auch zeigen, wie wichtig sein Projekt für die heimische Lebensmittelversorgung sei, so Hohensinner, denn zur Zeit seien viele Gemüseimporte – wie beispielsweise aus Italien oder Spanien – nur sehr bedingt möglich: „Ich würde mir wünschen für die Zukunft, dass viele solche Projekte entstehen, damit wir die Eigenversorgung in Österreich gewährleisten können.“ Denn Österreich habe laut Hohensinner bei Gemüse nur einen Versorgungsgrad von ca. 50 Prozent, bei Tomaten gar nur 20 Prozent.