Tür mit Aufsteckgriff öffnen
RPD
RPD
Coronavirus

Firmen produzieren „Coronaprodukte“

Not macht erfinderisch – dieses Sprichwort zeigt sich nun auch in der CoV-Krise: Zwei steirische Firmen nahmen die Krise zum Anlass, um neue Produkte zum Schutz vor Coronaviren zu entwickeln.

Die neuen Produkte basieren auf der selben Idee: nämlich die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus zu reduzieren. So hat etwa die Firma RPD in Kapfenberg Aufsätze für Türschnallen von öffentlichen Gebäuden – etwa für Behörden oder Krankenhäuser – entwickelt, um die Türen mit dem Unterarm öffnen zu können.

Aufsteckgriff für Türschnallen
RPD

Ohne Ansteckungsgefahr durch den Supermarkt

Für jedermann gedacht sind hingegen die Aufsätze für den Einkaufswagen, sagt RPD-Geschäftsführer Wolfgang Kraschitzer: „Ich habe beim Einkaufen gesehen, dass eigentlich sehr viele Menschen mit Latexhandschuhen unterwegs sind und habe mir gedacht, da muss es etwas Besseres geben, denn auch mit den Handschuhen greift man dann wieder die Waren und den Autoschlüssel an und nimmt sich so die Viren trotzdem mit nach Hause“, sagt Kraschitzer.

Extragriff für Einkaufswagerl
RPD

Zeit sinnvoll nutzen und neue Ideen umsetzen

Normalerweise produziert RPD als Spezialist für 3D-Druck Spezialprodukte in kleinen Serien etwa für die Automobil- und Luftfahrtindustrie. In dieser auch wirtschaftlichen Ausnahmesituation gelte es, den Betrieb mit 45 Mitarbeitern durch neue Ideen am Laufen zu halten – man habe überlegt, was man tun könne, um den Auftragsrückgängen entgegenzuwirken, und so wird auch an der Entwicklung von waschbaren Schutzmasken und Beatmungsmasken auf Hochtouren gearbeitet.

Plexiglasscheiben zum Schutz vor Viren und Bakterien

Ebenfalls in der Steiermark produziert werden die mobilen und flexiblen Plexiglasscheiben der Firma Fuchshofer in Eibiswald – dort wird weiterhin in drei Schichten gearbeitet. Die neuen Plexiglasscheiben werden zusätzlich hergestellt, sagt Geschäftsführer Hannes Fuchshofer.

Plexiglasscheibe für Schalter oder Kassa
Fuchshofer Präzisionstechnik

„Auf die Idee gebracht hat mich ein guter Freund aus einer regionalen Bank. Für ihn war der Schutz seiner Mitarbeiter sehr wichtig. Unsere Mitarbeiter haben sich dann voll ins Zeug gelegt. So konnten wir die ersten 50 Stück binnen zwei Tagen fertigstellen und ausliefern“, schildert Fuchshofer.

Laut Industriellenvereinigung Steiermark stehen in der Steiermark kaum Firmen komplett still, wie etwa Magna – die meisten würden, wenn auch in Kurzarbeit, weiter produzieren, damit aus der Gesundheitskrise keine Wirtschaftskrise werde, wie es heißt.