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Härtefonds: Wirtschaftskammer gerüstet

Die Bundesregierung hat am Donnerstag Details zum angekündigten Hilfspaket für die heimische Wirtschaft präsentiert. In der steirischen Wirtschaftskammer zeigt man sich für den erwarteten Ansturm der Unternehmen gerüstet.

Selbstständige und Kleinunternehmen sollen ab Freitagnachmittag Anträge stellen können, bis zu 6.000 Euro Soforthilfe sind möglich. Aus dem Nothilfefonds werden Kredite gewährt, die nur zum Teil zurückgezahlt werden müssen, auch Kreditstundungen sollen kommen – mehr dazu in Regierung nennt Details zu Hilfspaket (news.ORF.at).

Abgewickelt werden die Zahlungen über die Wirtschaftskammer – die ersten Auszahlungen sollen an Ein-Personen-Unternehmer und Kleinstunternehmer gehen, die weniger als zehn Vollzeit-Mitarbeiter beschäftigen; auch neue Selbstständige wie Künstler, Journalisten und Psychotherapeuten sowie freie Dienstnehmer wie etwa EDV-Spezialisten und Nachhilfelehrer sind anspruchsberechtigt.

„Rasche Hilfe“

Für den steirischen Wirtschaftskammer-Präsidenten Josef Herk ist der Hilfsfonds eine ganz wichtige Maßnahme: „Er ist mit einer Milliarde Euro dotiert und ist ab 17.00 Uhr abrufbar bzw. können die Anträge durchgeführt werden. Das ist ein ganz wichtiges Instrument um für die kleinsten Selbstständigen hier rasche Hilfe darzustellen.“

Bis zu 6.000 Euro verteilt auf mehrere Monate sollen ausbezahlt werden – die Wirtschaftskammer rechnet mit tausenden Anträgen, die am Freitag ab 17.00 Uhr einlangen werden: „Wir sind sehr gut gerüstet, wir werden am Wochenende bis zu 100 Mitarbeiter einsetzen, um so rasch als möglich hier Hilfe zu bringen.“

Auszahlungen starten nächste Woche

Daher ist Wirtschaftskammer-Präsident Herk auch zuversichtlich, dass die ersten Unterstützungszahlungen rasch ankommen werden: „Diese Auszahlungen beginnen mit Anfang nächster Woche, ich darf hier festhalten, das ist die erste Phase und es soll dann natürlich auch in Kürze die zweite Phase durchgeführt werden, und unser Motto ist hier ganz wichtig – wer rasch hilft, hilft doppelt, und das soll quasi der erste Hilfenotgroschen sein, um einmal die wichtigsten Bereiche für diese Kleinstunternehmer abzudecken.“

Für die nicht rückzahlbaren Zuschüsse gibt es Ober- und Untergrenzen: Wer mehr als rund 60.000 Euro jährlich oder im Jahr weniger als rund 5.500 Euro – also die Geringfügigkeitsgrenze – verdient, hat keinen Anspruch.

Szenarien für heimische Wirtschaft

Das Coronavirus trifft die Wirtschaft hart. Die Arbeitslosenzahlen steigen, ein Budgetminus ist fix. Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und Institut für Höhere Studien (IHS) lieferten am Donnerstag eine erste Einschätzung – oder eher Szenarien dazu, wie es weitergeht. Kernpunkte: Österreich rutscht in eine Rezession, die Arbeitslosigkeit steigt, die Staatsverschuldung auch. In einem Punkt sind sich beide Institute einig: Horrorprognosen sind aktuell ein schlechter Ratgeber – mehr dazu in Szenarien für heimische Wirtschaft (news.ORF.at).