Kulturbalkon August Schmoelzer
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„Kultur-Balkon“

August Schmölzer: „… und über allem die Liebe“

Der in der Steiermark geborene international bekannte Schauspieler August Schmölzer beginnt sein Interview zur aktuellen Krise mit einem uralten Volkslied, das er von seiner Mutter am Bauernhof gelernt hat.

Das alte Volkslied „I bin der Weltverdruss…“, das August Schmölzer anstimmt, gibt eine Stimmung wieder, die nicht zum Fröhlichsein angetan ist: Der Schauspieler hat es aus seiner Kindheit mitgenommen und immer, wenn es schwere Zeiten am Bauernhof gab, oder es ein Unglück zu überwinden galt, oder einfach nur ein heftiges Gewitter vorüberzog – seine Mutter hat mit den Kindern gesungen.

Der „Kultur-Balkon“ mit August Schmölzer

Der in der Steiermark geborene international bekannte Schauspieler August Schmölzer beginnt sein Interview zur aktuellen Krise mit einem uralten Volkslied, das er von seiner Mutter am Bauernhof gelernt hat.

Auch in der jetzigen Krise versucht August Schmölzer gemeinsam mit seiner Frau das Beste daraus zu machen, in seiner Gemeinde zu helfen und für Anliegen anderer Hilfebedürftiger da zu sein: „Mein Mitgefühl ist jetzt bei all jenen, denen es in dieser Zeit wirklich ganz, ganz schlecht geht, gesundheitlich und wirtschaftlich.“

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Und er ist gedanklich auch besonders bei jenen Menschen, die unter unmöglichsten Bedingungen jetzt in Flüchtlingscamps und an der Grenze zu Europa leben müssen.

Hilfe ist notwendig

Auch 1945 hat es eine äußerst schwierige Situation in ganz Österreich gegeben, so August Schmölzer: „1945 hat die Länderkonferenz in Österreich einen Aufruf an alle Länder, denen es im Krieg nicht so schlecht gegangen ist, gestartet, sie mögen Österreich helfen.“ Damals, so erzählt der Schauspieler, gab es sogar in Schweden Plakate, worauf gebeten wurde, österreichischen Kindern zu helfen, und er stellt sich die Frage: „Und was machen wir jetzt, wenn uns die Kinder in anderen Ländern brauchen?“

Schauen auf das Wirkliche

Das Zurückfahren, die Entschleunigung sieht August Schmölzer als einen positiven Faktor der Krise: „Das Schauen auf das Wirkliche, auf das Wahrhaftige, auf das Notwendige – das bringt uns wieder irgendwohin, wo wir eigentlich hingehören.“

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August Schmölzer im Interview mit Gernot Rath

Jeder Mensch ist wichtig

Er stellt fest, dass jetzt niemand schneller sein kann als der andere, weil wir es einfach nicht dürfen: „Es ist der einzelne Mensch noch nie so wichtig gewesen wie jetzt – und es liegt an jedem Einzelnen von uns, mehr oder weniger seinen Beitrag zu leisten.“

Aufruf und Botschaft

Dabei stellt er der Bundesregierung ein gutes Zeugnis aus und mahnt, auf die Maßnahmen zu vertrauen: „Wir brauchen uns!“ Er richtet aber auch eine Botschaft aus seiner Lebenserfahrung an die Menschen: „Es ist eines der größten Geschenke, wenn man liebt, und wenn man geliebt wird.“