Chronik

Lawine am Reichenstein riss zwei Personen mit

Am Eisenerzer Reichenstein hat sich am Samstag ein Schneebrett gelöst und zwei Tourenskigeher mitgerissen. Die beiden wurden schwer verletzt von Hubschraubern geborgen und ins Spital geflogen.

Gegen 11.40 Uhr ging der Notruf ein, dass sich auf dem Eisenerzer Reichenstein im Bezirk Leoben ein rund 30 Meter breites und 250 Meter langes Schneebrett gelöst hat. Zwei Skitourengeher aus dem Bezirk Graz-Umgebung – ein 63-jähriger und sein im Haushalt lebender 35-jähriger Sohn – haben sich zu diesem Zeitpunkt im betroffenen Gebiet aufgehalten.

Zufälliger Augenzeuge leistete erste Hilfe

Laut Polizei dürften sie das Schneebrett beim Aufstieg auf der Nordseite ausgelöst haben. Beide Männer wurden erfasst und über felsiges Gelände mitgerissen. Verschüttet wurden die Männer nicht, weshalb der 35-Jährige noch selbst via Notruf die Rettungskräfte verständigen konnte.

Ein 62 Jahre alter Skitourengeher aus Graz war zur selben Zeit und unabhängig von den beiden anderen Männern im Bereich des Unglücks unterwegs. Er wurde auf die Schreie der Männer aufmerksam und leistete Erste Hilfe.

Vater und Sohn mit Hubschraubern geborgen

Einsatzkräfte der Bergrettung Vordernberg sowie der Alpinpolizei stiegen schließlich in kleinen getrennten Gruppen und unter Einhaltung eines Mindestabstandes zu den Alpinisten auf. Der 35-Jährige sowie sein Vater erlitten schwere Verletzungen und wurden mit jeweils einem Rettungshubschrauber ins LKH Graz geflogen.

Der Ersthelfer blieb unverletzt und konnte in Begleitung von Bergrettern selbstständig ins Tal absteigen. Weitere Menschen wurden nicht verschüttet, heißt es.

Ermittlungen der Alpinpolizei laufen

Noch im Gange waren Samstagabend die Ermittlungen der Alpinpolizei. Die Rettungskräfte jedenfalls warnen derzeit davor, Skitouren oder Bergwanderungen zu unternehmen – die Kapazitäten von Rettungskräften und Gesundheitspersonal würden nämlich dringend im Rahmen der Coronavirus-Krise gebraucht, heißt es.