Antrag für Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

CoV stürzt Land in Rekordarbeitslosigkeit

Die Coronavirus-Pandemie hat die Arbeitslosenzahlen im März auf einen historischen Höchststand schnellen lassen – und noch deutlicher als im Österreich-Schnitt stieg die Zahl der Arbeitslosen in der Steiermark.

Arbeitslose und Schulungsteilnehmer zusammengerechnet waren Ende März in Österreich 562.522 (plus 193.543) Personen ohne Beschäftigung – die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition stieg damit um 4,7 Prozentpunkte auf 12,2 Prozent. Österreichweit sank die Zahl der unselbstständig Beschäftigten im März nach vorläufigen Berechnungen um 150.000 auf 3,626 Millionen Personen – mehr dazu in Über 50 Prozent mehr Arbeitslose im März (news.ORF.at).

Fast doppelt so viele Arbeitslose wie vor einem Jahr

91 Prozent mehr Arbeitslose innerhalb eines Jahres in der Steiermark – eine Zahl, die schwer vorstellbar und schier unvorstellbar in absoluten Zahlen ist. Der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Steiermark, Karl-Heinz-Snobe, spricht von einem noch nie dagewesenen Ausnahmezustand: „Wir haben mit Ende März eine Arbeitslosigkeit in der Steiermark von fast 64.000 Menschen, die Arbeitslosigkeit ist über 30.000 zusätzliche Personen gestiegen, das ist wahrlich historisch.“

Hinter Tirol und Salzburg auf Platz drei

Alleine seit Beginn der CoV-Maßnahmen Mitte März kamen zusätzlich knapp 27.000 arbeitslose Menschen dazu. Nach Tirol und Salzburg, wo die Arbeitslosigkeit um 199 bzw. 139 Prozent anstieg, nimmt die Steiermark den unrühmlichen dritten Platz ein. Warum der Anstieg in der Steiermark so stark ist, erklärt Snobe so: „Das hat einerseits damit zu tun, dass die Steiermark ein wichtiges Tourismusbundesland ist, und dazu kommt, dass wir auch ein Dienstleistungsbundesland sind – auch hier ist die Arbeitslosigkeit massiv angestiegen. Und wir sind ein Produktionsbundesland, und diese drei Bereiche tun sich jetzt sehr schwer, das macht diese sehr starke Zunahme in der Steiermark aus.“

Vor allem Industrie und Tourismusregionen betroffen

Männer sind etwas stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen. Im Bezirksvergleich stechen laut Snobe hervor „die zwei sehr starken Industriebereiche Weiz und Gleisdorf, also diese Naheregion zu Graz einerseits, die eine Zunahme von 192 Prozent und 164 Prozent haben. Und dann kommen schon die zwei Tourismusdestinationen Liezen und Murau mit einer Zunahme von 150 Prozent und in Murau von 142 Prozent, also überall mehr als eine Verdoppelung der Arbeitslosigkeit.“

Im Bereich Beherbung und Gastronomie ist die Zunahme an arbeitslosen Menschen mit 186 Prozent am höchsten, 155 Prozent beträgt das Plus im Baubereich.