Umleitung aufgrund einer Baustelle
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Coronavirus

CoV-Schutzmaßnahmen am Bau

In der Bauwirtschaft brodelt es wegen der CoV-Schutzmaßnahmen mit zusätzlichen Vorgaben für die Hygiene, Ausrüstung und Regeln für das Kommen und Gehen der Arbeiter. Viele Fragen seien offen, und es gäbe schwarze Schafe, so die Baugewerkschaft.

Vergangene Woche wurde beschlossen, dass unter verschärften Schutzbestimmungen auf den heimischen Baustellen weitergearbeitet werden kann – mehr dazu in Bau läuft trotz offener Fragen wieder an (news.ORF.at).

Muchitsch nennt schwarze Schafe „fahrlässig“

Beispielsweise müssen Werkzeuge und Maschinen desinfiziert werden, und wenn der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann, sind Masken Pflicht. Der oberste Baugewerkschafter, der Steirer Josef Muchitsch, kritisierte, dass es einige Bauunternehmen gebe, die sich nicht an die neuen Regelungen halten: „Es gibt Beispiele, wo Bauherren darauf bestehen, dass die Arbeiten auf der Baustelle ohne Schutzausrüstung fortgesetzt werden – das ist fahrlässig! Damit machen wir Menschen in der Arbeit zu Virusträgern für die gesamte Gesellschaft, und ich appelliere an die Vernunft, dass die Gesundheit vor dementsprechende Wirtschaft zu stellen ist.“

Offen Fragen zu Kosten und Pönalen

Beim größten steirischen Bauunternehmen, der Firma Porr, habe man Schutzausrüstung für 1.500 Mitarbeiter bestellt, sagte der Niederlassungsleiter der Steiermark, Peter Schaller: 15.000 Schutzmasken, 300 Plexiglasvisiere und über 2.000 Liter Desinfektionsmittel – die Kosten dafür betragen 80.000 Euro.

Wer wird das bezahlen, und wer kommt für mögliche Pönalen auf, fragt Schaller: „Was nicht klar ist, ist, wie wir mit Terminverschiebungen vorgehen, und ob und in welcher Höhe mögliche Pönal- und Schadenersatzforderungen von seiten der Auftraggeber auf uns zukommen. Es wird auch zu klären sein, wer für die Mehrkosten, die wir durch das Coronavirus haben, aufkommen wird.“

„Müsste jede Baustelle evaluieren“

Diese Regelung sei wirtschaftlich und gesundheitlich nicht optimal, kritisiert Manfred Bachmayer – er ist Geschäftsführer der Firma Konrad Beyer & Co, die im Leitungsbau tätig ist. Abgegrenzte Baustellen seien kein Problem, wenn man aber in Ämter oder Privathäuser müsse, sei die Ansteckungsgefahr groß. „Ich müsste jede Baustelle evaluieren und sagen, diese Art ist mit möglichst wenig Ansteckungsgefahr abzuwickeln, oder diese Baustelle ist zu gefährlich, und die Ansteckung wird dort eher größer.“ Im Alltag sei alles nicht so leicht umzusetzen.