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Coronavirus

Buchhändler in CoV-Zeiten mit Extra-Service

Die steirischen Buchhandlungen müssen derzeit geschlossen halten – die meisten Buchhändler wickeln den Verkauf jetzt online ab. Einige von ihnen haben sich auch Besonderes einfallen lassen, um mit Kunden in Kontakt zu bleiben, etwa Telefonberatung oder Kaffee.

In der CoV-Krise haben es gerade kleinere Unternehmen nicht unbedingt einfach, neben riesigen internationalen Onlinehändlern zu bestehen.

Freude, Stimmen zu hören

Die Buchhandlung Plautz in Gleisdorf beispielsweise setzt schon seit einigen Jahren auch auf den Onlinehandel. Jetzt gibt es als zusätzliches Angebot telefonische Beratung, erklärt
Klaus Schwarz: „Die telefonische Beratung wird sehr gut angenommen. Die Kunden freuen sich, unsere Stimmen zu hören. Unsere Mitarbeiter können beraten, und man kann sich besprechen, um dann das passende Buch aus dem Regal zu zaubern.“

Besonders gefragt sind im Moment natürlich Kinderbücher für Ostern und diverse Osterdekorationen, aber auch Lernhilfen: „Oft wird hilferufend nachgefragt, ob wir nicht Lernhilfen für Kinder zum Ausfüllen oder ergänzende Titel zu den Schulbüchern. Auch Malbücher sind gefragt“, so der Buchhändler.

Lieferung „wie zu Gründungszeiten“

Geliefert werden die Bücher per Post oder per Zustellung – dabei hilft auch die Gleisdorfer Nachbarschaftshilfe mit, und manchmal wird auch ein sehr traditioneller Weg gewählt, so Schwarz: „Abends kommt es auch vor, dass ich selbst ausliefere, oft auch mit dem Fahrrad – so wie es schon mein Großvater zu Gründungszeiten der Buchhandlung gemacht hat.“

Buch und Kaffee vom Kaufhaus

Völlig neu ist der Online-Bücherverkauf im Kaufhaus Hubmann in Stainz – auch der Nahversorger setzt auf Bücher und liefert gleich Kaffee zum Buch mit, „weil wir unseren Kunden helfen wollen, dass sie Zeit zu Hause angenehmer wird. Und ein frisch gerösteter Kaffee zu einem spannenden Krimi oder hochwertiger Literatur ist da eine willkommene Abwechslung. Unsere Kunden wollen uns als Kaufhaus unterstützen, damit wir gut durch die Krise kommen. Deshalb haben wir den Onlineshop eröffnet“, so Florian Hubmann.

Kleinverlage: Verkäufe „praktisch auf null“

„Schlecht“ bis „schrecklich“ geht es derzeit heimischen Kleinverlagen: Die Verkäufe seien innerhalb weniger Wochen „praktisch auf null“ zurückgegangen, wie ein Rundruf unter mehreren Verlagen von Milena über Wieser bis zur Edition Atelier zeigt. Für das Frühjahr geplante Neuerscheinungen werden teilweise auf Herbst verschoben, für aktuelle Bücher rührt man auf Social Media die Werbetrommel.

Bei der Bewerbung von Titeln aus dem Frühjahrsprogramm, die bereits erschienen sind, setzt man nun auf Online-Bewerbung in den Sozialen Netzwerken, auf Newsletter und auf persönliche Mails, wie Anita Keiper von der Grazer Edition Keiper schildert. Das reicht laut Lojze Wieser jedoch nicht aus: „Literarische Titel brauchen das fürsorgliche Wort der Buchhändler und die Begleitung der qualifizierten Rezension, sie verkaufen sich nicht von alleine, sie müssen aktiv angeboten werden.“

Titel, die demnächst erscheinen sollten, werden in vielen Verlagen auf Herbst verschoben, oder die Verlage lassen sie erst ausliefern, wenn die Geschäfte wieder offen sind, da man Angst habe, dass sie sonst bei Wiedereröffnung der Geschäfte bereits als „alt“ gelten.