Kunden im Supermarkt mit Schutzmaske
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Coronavirus

Maskenpflicht löst Kritik, aber auch Hype aus

Ab Montag ist das Tragen von Schutzmasken in Supermärkten und Drogerien keine Kür mehr, sondern Pflicht – auch für Kinder. Das sorgt einerseits für Kritik, andererseits für einen regelrechten Masken-Hype.

Was bisher schon Empfehlung war, ist ab Montag Pflicht: Das Tragen von Schutzmasken in Supermärkten und Drogerien, sofern deren Verkaufsfläche über 400 Quadratmeter liegt – mehr dazu in Schutzmasken als Teil des Alltags (news.ORF.at). In der Steiermark wurde diese Maskenpflicht von den Einkäufern schon bisher weitgehend befolgt – mehr dazu in Einkäufer nahmen Maskenpflicht an und ernst.

Empfehlungen für Bauernmärkte

Für die steirischen Bauernmärkte gilt die Schutzmaskenpflicht zwar nicht, allerdings gibt es klare Empfehlungen seitens des Landwirtschaftsministeriums für Verkäufer und Kunden. Das betrifft neben der Einhaltung des Mindestabstands eben auch das Tragen von Nasen- und Mundschutz sowie von Einweghandschuhen. Darüber hinaus wird empfohlen, keine Speisen und Getränke zur direkten Konsumation auszugeben – mehr dazu auch in Grazer Bauernmärkte: Vorschriften verschärft.

Eine Verkäuferin mit Mundschutz
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FPÖ kritisiert Maskenpflicht für Kinder

Grundsätzlich begrüßt auch die steirische FPÖ die Maskenpflicht als mögliche Maßnahme zur Eindämmung des Ansteckungsrisikos mit dem Coronavirus. Kritisiert wird allerdings, dass die Maskenpflicht auch für Kinder ab einem Jahr gilt: „Jeder, der schon einmal versucht hat, einem Kleinkind über einen längeren Zeitraum eine Maske aufzusetzen oder einen Schal anzulegen, weiß, dass diese Vorschrift schlichtweg nicht einzuhalten und realitätsfern ist", kritisiert der steirische FPÖ-Bildungssprecher Stefan Hermann. Weil sich Kinder mit Maske noch öfter ins Gesicht greifen würden, sei die Infektionsgefahr sogar höher als ohne Maske, meint Hermann.

Schutzmaske als neues Geschäftsfeld

Zugleich hat die Maskenpflicht aber auch einen regelrechten Hype, um nicht zu sagen Mode-Hype, ausgelöst. Nicht nur Private toben derzeit ihre Kreativität aus und stellen Schutzmasken in allen Variationen her – mehr dazu auch in Mundschutz aus eigener Produktion.

Schutzmaske des Lodenherstellers Steiner
Steiner1888

Auch in der steirischen Textilbranche hat man mit der Herstellung von Masken ein neues Geschäftsfeld entdeckt. Bei der steirischen Firma Mothwurf in Gratkorn etwa kommt man derzeit mit der Produktion nicht nach. Normalerweise wird dort Trachtenmode gefertigt, nun auch Mundschutz, sagt Dominik Schramke, der Marketing- und Kommunikationsverantwortliche im Familienbetrieb.

600 Bestellungen in zwei Tagen

Schon jetzt werden bei Mothwurf täglich rund 400 Stück des Nasen-Mund-Schutzes produziert und die Nachfrage sei nach wie vor enorm: „Wir haben in den letzten zwei Tagen ca. 600 Bestellungen bekommen mit teilweise zwischen vier und zehn Masken.“ Werbung habe man für den Mundschutz kaum gemacht: „Es war ein Selbstläufer.“ Daher ist Schramke auch, was die modische Zukunft der Schutzmaske betrifft, überzeugt: „Das wird ins Modejahr 2020 einfließen. Das ist aus der Not heraus entstanden. Man wird sehen wie sich das dann weiter entwickelt.“

Bestickte Schutzmasken mit Namen

Auch der steirische Lodenproduzent Steiner hat auf derzeit handgenähten Mund- und Nasenschutz umgestellt. Die Loden-Masken werden in der hauseigenen Schneiderei im steirischen Mandling genäht und werden auf Wunsch auch individuell bestickt – etwa mit Sprüchen oder Namen. Anders als die Einwegmasken sind die genähten Masken wiederverwend- und waschbar. Bereits seit März werden Schutzmasken aus Stoff außerdem im Rahmen eines Caritas-Projekts in der Steiermark gefertigt – mehr dazu in Caritasprojekt bietet Stoff-Schutzmasken an (20.3.2020).