#familiensichtbarmachen
SOS Kinderdorf
SOS Kinderdorf
Coronavirus

Bunte Fenster sollen Familien sichtbar machen

In diesen Zeiten machen immer mehr Initiativen darauf aufmerksam, dass es allen irgendwie gleich geht, dass alle die gleichen Sorgen, Ängste, Probleme haben. Genau darauf zielt nun auch eine Aktion der SOS Kinderdörfer ab.

Laut einer von SOS Kinderdorf in Auftrag gegebenen Studie stehen 88 Prozent der österreichischen Familien bereits in ihrem normalen Alltag unter Druck. Die aktuelle Ausnahmesituation trifft Familien daher besonders hart und stellt sie vor große Herausforderungen, weiß Claudia Hauboldt vom SOS Kinderdorf: „Viele Familien haben keinen Balkon, keinen Garten, vielleicht auch keine volle Tiefkühltruhe. Das dann noch gepaart mit Existenzängsten, mit der Isolation, mit einer Überforderung, stellt ein unglaubliches Eskalationspotential dar.“

Familien vor dem Zerbrechen schützen

So haben auch alle Mitarbeiter des SOS Kinderdorfs alle Hände voll zu tun, um Familien vor dem Zerbrechen zu schützen: Man betreue die Familien mobil – unter Einhaltung der Sicherheitsabstände versuche man dennoch, „eng“ dran zu bleiben.

„Decke raus, bevor sie auf den Kopf fällt“

Um darauf aufmerksam zu machen, sollen nun Familien in dieser schwierigen Situation sichtbar gemacht werden, erklärt Claudia Hauboldt: Unter #familiensichtbarmachen soll ein „Family-flashmob“ helfen. „Wir haben gesagt, bevor den Familien die Decke auf den Kopf fällt, hängen wir sie beim Fenster raus und rufen kollektiv auf, sich sichtbar zu machen. Das sorgt für viele bunte Familienfenster und macht auf die Herausforderungen aufmerksam.“

Gerade in Krisenzeiten brauchen Kinder und Familien kleine Rituale – diese bunten Fenster könnten auch ein tägliches Ritual werden, und wenn man dabei auch noch den Nachbarn über das Fenster zu Gesicht bekommt, könnte man zuwinken: „Im Sinne von, uns geht’s allen gleich. Wir sitzen im selben Boot“, sagt Hauboldt. Beim SOS Kinderdorf würde man sich über viele bunte Fenster in der Steiermark in den kommenden Wochen freuen.

Regenbögen und Ostereier erobern die Fenster

Rund um die Welt haben Kinder trotz Ausgangsbeschränkungen Wege gefunden, um miteinander zu kommunizieren. So werden Fenster mit selbst gebastelten Regenbögen, Ostereiern, aber auch mit Teddybären bestückt. Die Botschaft: „Auch hier wohnt ein Kind, du bist nicht allein.“ – mehr dazu in Regenbögen und Ostereier erobern die Fenster (news.ORF.at)