Frau stützt eine alte Frau in Mank
APA/HELMUT FOHRINGER
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Coronavirus

CoV: Lösung für Pflegekräfte gesucht

An einer Lösung für die Pflegekräfte aus dem Ausland in der CoV-Krise werde gearbeitet, hat es am Donnerstag seitens des Landes geheißen. Angedacht werden Flüge oder auch offene Grenzkorridore. Die Wirtschaftskammer fordert eine langfristige Lösung.

Seit fast vier Wochen steht in Österreich das öffentliche Leben still, fast ebenso lange sind auch die meisten Grenzen zu. Durch einen finanziellen Bonus wurden die Pflegerinnen teilweise entschädigt.

Spätestens Anfang Mai muss Lösung gefunden sein

Derzeit sei die Situation laut Wirtschaftskammer relativ ruhig; das habe damit zu tun, dass die Betreuerinnen einen 500 Euro-Bonus der Landesregierung bekommen, wenn sie ihren Turnus verlängern – mehr dazu in Sonderprämie für 24-Stunden-Pflegekräfte (31.3.2020). Bis spätestens Anfang Mai müsse es aber eine Lösung geben, um die Betreuerinnen zu tauschen.

Laut Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) arbeite man schon an einer Lösung: „Wir sind derzeit in der Planung, wir sprechen uns da gut mit anderen Bundesländern ab und versuchen dann auch einen gemeinsamen Flug zu organisieren, um die Personenbetreuerinnen nach Österreich einfliegen zu lassen.“

Auch per Bahn oder durch offene Grenzkorridore sei ein Austausch denkbar, sagt Andreas Herz, Obmann des österreichischen Fachverbandes für Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer; er fordert zudem CoV-Tests für die Betreuerinnen, damit sie nach der Einreise nicht in eine 14-tägige Quarantäne müssen.

Kammer fordert langfristige Lösung

Allerdings müsse eine langfristige Lösung her, so Herz: „Langfristig muss es auf EU-Ebene ermöglicht werden, Korridore zu schaffen, damit Schlüsselpersonal ungehindert reisen kann. Da wird im Hintergrund aber im Prinzip daran gearbeitet.“ Von den etwa 8.000 ausländischen Betreuerinnen, die momentan in der Steiermark sind, hätten sich bisher über die Agenturen etwa 80 bis 100 für einen Wechsel vorgemerkt. Für die Steiermark relevant sind laut Wirtschaftskammer hauptsächlich Rumänien und Kroatien.

Die Pflege-Hotline des Landes ist unter der kostenlosen Nummer 0800 500 176 erreichbar.

Mehr Anfragen bei der AK

Von der Arbeiterkammer hieß es, man bemerke einen Anstieg an Anfragen rund um das Thema 24-Stunden-Pflege. Einige hätten bereits angekündigt, nach Ostern abreisen zu wollen, und es gebe vermerkt Anfragen zu den kommenden Wochen, sagt Alexander Gratzer, Leiter der Abteilung Gesundheit, Pflege und Betreuung in der AK: „In dieser Situation stellt sich die Frage, wie kommt der konkrete Bedarf und die Info von den Familien, dass eine Betreuungsperson benötigt wird, an die Politik heran und an die Organisation, wenn es zu einem Einfliegen der Betreuungspersonen kommt.“

Von Seiten des Landes wiederum hieß es dazu, man müsse in erster Linie Kontakt mit den jeweiligen Agenturen aufnehmen, oder sich, wenn keine Agentur vorhanden ist, an die Pflegehotline wenden – dort gibt es derzeit knapp 30 Vormerkungen von Familien, die in den kommenden Wochen einen Pflegeplatz brauchen.