Mehrere Baumstämme nebeneinander
ORF
ORF
Coronavirus

Waldverband richtet Holzlager ein

Der Waldverband Steiermark schafft derzeit Lagerplätze für Holz aus den Wäldern. Weil Sägewerke in der CoV-Krise höchstens eingeschränkt in Betrieb sind, muss das Holz zwischengelagert werden. Dafür wurden spezielle Nass- und Trockenlager eingerichtet.

Kaum ein Bereich des Lebens, kaum eine Sparte ist derzeit nicht von der CoV-Krise betroffen. Auch auf den Waldverband Steiermark hat die Krise Auswirkungen – nämlich in Bezug auf die Lieferkette.

Holz darf wegen der Borkenkäfer nicht im Wald bleiben

Normalerweise dient der Winter dazu, Holz in den Wäldern zu schlägern, um es dann zu Sägewerken zu bringen. Bei den Mitgliedsbetrieben des Waldverbandes hatte man zu Beginn der CoV-Krise einen Schlägerungstopp ausgerufen, denn derzeit können die Baumstämme nach dem Abtransport aus dem Wald nicht zu den Sägewerken gebracht werden, weil dort nicht genug Lagermöglichkeiten zur Verfügung stehen – gleichzeitig muss das Holz aber aus dem Wald weggebracht werden, sonst würde im Sommer eine Borkenkäferplage drohen.

Lagerart abhängig von Verwendungszweck

Beim Waldverband hat man daher sogenannte Nass- und Trockenlager eingerichtet. Das Holz in den Trockenholzlagern dient der industriellen Weiterverarbeitung in der Zellstoff und Papierindustrie, in den Nasslagern wird etwa Holz für die Bau- und Möbelindustrie gelagert. „Mit dieser Bewässerung schaffe ich die Möglichkeit, dass ich das Holz konserviere. Das schaut außen schwarz aus, aber wenn ich es aufschneide, ist es innen genauso weiß“, erklärte der Geschäftsführer des Waldverbands Steiermark, Bernd Poinsitt. Zwei solcher Lager, in Riegersburg und Krieglach, fahre man gerade hoch, ein drittes in Knittelfeld werde bei Bedarf folgen.

Die Idee und Errichtung dieser Nasslager, die etliche Auflagen und Genehmigungen brauchen, habe man nach den Stürmen Emma und Paula vor mehr als zehn Jahren gehabt – nun kommen sie zum Einsatz, so Poinsitt.

„Werden schlagkräftig agieren können“

Die wichtigsten Schritte in den kommenden Wochen seien, das bereits produzierte Holz abzuführen sowie Schneebruch oder Windbruch-Holz zu entfernen, sagt Poinsitt. Einer Borkenkäferplage in der Steiermark sieht er derzeit noch gelassen entgegen: Sie sei möglich, aber man sei durch diese Maßnahmen gut vorbereitet. „Das Entscheidende ist, dass so wenig Brutmaterial wie möglich im Wald verbleibt und da sind wir gut aufgestellt. Wir werden auch in den kommenden Monaten sehr schlagkräftig agieren können, wenn ein Käferbefall auftritt, um das befallene Holz zeitnah aus dem Wald zu bekommen.“