Kurzarbeit
APA/BARBARA GINDL
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Wirtschaft

CoV: Weiter große Auswirkungen auf Arbeitsmarkt

Das neuartige Coronavirus hat weiter massive Auswirkungen auf den steirischen Arbeitsmarkt: Die Zahl derjenigen, die derzeit keine Arbeit haben, hat sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, weitere 100.000 Menschen sind in Kurzarbeit.

Das neuartige Coronavirus hat unser Leben massiv verändert, und auch wenn der Handel nun langsam wieder anläuft – mehr dazu in Schlangen vor Grazer Bau- und Gartencentern –, so kocht die Wirtschaft derzeit auf Sparflamme.

Rund 100.000 Menschen in Kurzarbeit

Die Anträge von mehr als 5.600 steirischen Firmen, die ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt haben, wurden beim Arbeitsmarktservice (AMS) genehmigt, mehr als 1.000 weitere liegen noch zur Bearbeitung – und täglich kommen neue an. Der steirische AMS-Chef Karl-Heinz Snobe sah sich genauer an, welche Branchen besonders viele Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt haben: „Von den etwa 100.000 unselbstständig Beschäftigten, die (in der Steiermark, Anm.) in Kurzarbeit sind, kommen etwa 46.000 aus dem Produktions- oder Industriebereich, weitere 15.000 aus dem gesamten Handel, etwa 10.000 aus dem Bau- und Baunebenbereich, und 7.300 zählen wir bisher aus dem Gastronomie- und Beherbergungsbereich.“

Stark stieg auch die Zahl der Menschen, die ihren Job verloren haben: in der Steiermark mit Ende März auf fast 64.000 – mehr dazu in CoV stürzt Land in Rekordarbeitslosigkeit (1.4.2020). Auch hier gibt es bis jetzt offenbar keine Entspannung: „Wir beobachten das täglich, und wir können nicht erkennen, dass es bereits eine Entlastung bei der Arbeitslosigkeit geben wird. Wir hatten ja mit Ende März ein Plus von 91 Prozent bei der Arbeitslosigkeit, und momentan gehen die Vorzeichen in die Richtung, dass dieses Plus sogar noch ansteigen wird – wir werden auf jeden Fall über 30.000 Arbeitslose mehr haben, als es noch vor einem Jahr der Fall war“, so Snobe.

Personal umgeschichtet

Beim Arbeitsmarktservice zog man in den letzten Wochen etwa 100 Mitarbeiter aus anderen Bereichen ab, um bei der Bearbeitung der vielen Arbeitslosenanträge mitzuhelfen, „damit die Menschen rasch ihr Geld bekommen“, so Snobe; auch die Zahl der Mitarbeiter, die sich um die Kurzarbeitsanträge kümmern, wurde von zwei auf über 130 erhöht. Unterstützung bei der Kontrolle der Kurzarbeit gibt es aber auch von außen, so Snobe, und zwar durch Mitarbeiter der Österreichischen Gesundheitskasse und der Bundesbuchhaltungsagentur.