Juliane Bogner-Strauß im Interview
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Coronavirus

Bogner-Strauß: Alles gut im Griff

Seit einem Monat wird das öffentliche Leben durch das Coronavirus bestimmt. Bei den Spitalskapazitäten sei man in der Steiermark gut aufgestellt, so Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP), Pflegeheime mit Covid-19-Fällen sollen durchgetestet werden.

„Es ist uns extrem gut gelungen, die Krankenhäuser in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen. Wir haben mehr als 2.500 freie Betten, mehr als 150 freie Intensivbetten, wir haben 5.000 Notquarantänebetten, und derzeit sind nur 140 Betten besetzt mit Covid-19-Fällen, 120 auf der Normalstation, 20 auf der Intensivstation“, so die Gesundheitslandesrätin – mehr dazu in Spitäler arbeiten an Rückkehr zur Normalität, aber auch in Coronavirus in Österreich: Daten und Karten.

Viele Betten, Maßnahmen gut angenommen

Gefragt, ob man die Lage deshalb so gut im Griff habe, weil es die von der Bundesregierung verhängten Maßnahmen gibt oder auch deshalb, weil es – anders als es gefordert wurde – es in der Steiermark noch sehr viele Spitalsbetten auch in kleineren Einheiten gibt, sagte Bogner-Strauß: „Wir haben sehr viele Spitalsbetten, wir haben auch sehr viele Intensivbetten. Damit sind wir jetzt natürlich gut aufgestellt. Die Experten weltweit sagen aber, dass man Pandemien nicht im Spital sondern außerhalb der Krankenhäuser besiegen kann. Die Maßnahmen wurden auch extrem gut angenommen.“

Tests in 15 Heimen abgeschlossen

Die Pflegeheime waren in der Steiermark ein „CoV-Hotspot“ – mehr dazu in Pflegeheime werden zu CoV-Hotspots, in der Steiermark gibt es mit mehr als 90 Todesfällen die meisten Todesfälle österreichweit. Bogner-Strauß meinte dazu: „Wir haben in der Steiermark sehr, sehr viele Pflegeheime, 224 Pflegeheime mit 14.000 Bewohnern. Da haben wir bereits im März angefangen, konsequente Maßnahmen zu setzen. Wir haben ein Besuchsverbot empfohlen, wir haben mit Experten und Trägern Hygiene- und Handlungsmaßnahmen entwickelt, die sehr gut angenommen werden. Wir haben Notquartiere etabliert für jene Bewohner, die in ihren Heimen nicht mehr versorgt werden können. Wir haben leider in 20 Heimen Infizierte, 15 dieser Heime wurden bereits durchgetestet, die restlichen folgen noch diese Woche.“ Mehr dazu in Land sichert steirischen Pflegeheimen Hilfe zu.

Juliane Bogner-Strauß im Gespräch mit ORF Steiermark-Chefredakteur Wolfgang Schaller

Da das Coronavirus als Ursache für die Sterblichkeit bei Menschen in Alters- und Pflegeheimen besonders hoch ist, will Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) die Tests in diesem Bereich stark ausweiten. Das betreffe in Österreich rund 130.000 Menschen, sagte der Gesundheitsminister bei einer Pressekonferenz am Donnerstag – mehr dazu in Anschober will alle Altersheime durchtesten.

Thema Kindergärten: In die Zukunft schauen

Zuständig auch für Bildung, sagte Bogner-Strauß, sie könne den Aufschrei aus dem Bereich der Kindergärten, wo sich Berufsgruppenvertreter links liegen gelassen fühlen, nicht nachvollziehen, sagte Bogner-Strauß. „Die Steiermark hat sich ganz früh entschieden, die Personal- und die Gruppenförderung weiterzuzahlen. Wir sind eins der wenigen Bundesländer, das gesagt hat, wir übernehmen die Elternbeiträge, denn wir brauchen finanzielle Sicherheit für die Kindergärten. Denn sonst haben wir eventuell nach dieser Krise zu wenig Kinderbetreuung. Wir haben gute Gespräche geführt mit den großen Trägern, und ich hatte eigentlich immer das Gefühl, dass wir da in einem sehr guten Austausch sind“, so die Landesrätin – mehr dazu in Land setzt Kindergartenbeiträge aus.