Gesichtsschutz aus dem 3D-Drucker
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Coronavirus

Gesichtsschutzschilde für Ärzte in Region

Die Montanuni Leoben stellt gemeinsam mit einem regionalen Konsortium Mehrweg-Gesichtsschutzschilde her: Unternehmen sowie Lehrstühle und Studierende produzieren im 3D-Druckverfahren für das Leobener LKH, ansässige praktische Ärzte und Zahnärzte.

Die erste Tranche von 150 Stück der Gesichtsschutzschilde wurde dem Spital bereits übergeben. Weitere 100 Stück sollen in den kommenden Tagen an niedergelasse Ärzte verteilt werden. Diese ersten 250 Stück werden den medizinischen Einrichtungen kostenlos zur Verfügung gestellt, weitere Gesichtsschutzschilde seien in Arbeit und werden zum Selbstkostenpreis abgegeben.

Viele helfende Hände an Produktion beteiligt

Möglich gemacht hat die Produktion ein Team bestehend aus Mitarbeitern der Luxinergy GmbH, des FabLAB Leoben, des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung an der Montanuniversität sowie Studierenden. Druck und Montage der Schilde geschehen in den Laboren des Lehrstuhls und des FabLAB Leoben. Luxinergy stellt das Material für das FabLAB zur Verfügung, der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung greift dagegen auf sein Lager zurück. „Auch viele Studierende der Montanuniversität beteiligen sich an der Initiative und drucken auf ihren privaten 3D-Druckern fleißig Faceshields“, so die Uni in einer Aussendung.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Die erste Idee dazu kam von der Frau von Thomas Grießer, einem Professor an der Uni. Als Zahnärztin konnte sie keine Gesichtsschutzschilde mehr bekommen. Eine weitere Anfrage an die Montanuniversität kam dann auch noch vom LKH Leoben, mit dem die Uni im Bereich der additiven Fertigung bisher schon gut vernetzt war.

Die Schilde bestehen aus zwei Komponenten: einer Halterung, mit der das Schild am Kopf fixiert werden kann, sowie einer transparenten Overheadfolie, die als Barriere gegen die durch Tröpfchen verbreitete Infektion wirkt. Die Produktion eines Stücks dauert zwischen 50 und 65 Minuten.

Insgesamt sechs 3D-Drucker in Arbeit

Beim FabLAB, einer offenen High-Tech-Werkstätte, stehen drei 3D-Drucker zur Verfügung. An der Montanuniversität werden im Technikum des Lehrstuhls für Kunststoffverarbeitung ebenfalls drei Drucker verwendet, wobei zwei davon größer sind und entsprechend mehrere Teile auf einmal produzieren können. Die Designs könnten durch diese additive Produktionsmethode auch schnell angepasst und somit optimiert werden, so die Montanuni.