Helmut Marko
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Marko sieht gute Chancen für Spielberg-GP

Der Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko schätzt die Chancen für einen Österreich-Grand-Prix heuer für „sehr hoch“ ein. Der Steirer denkt sogar bereits an einen Saisonstart mit Doppelveranstaltung in Spielberg.

Zum ersten Mal in seinem Leben muss der 76-jährige Unternehmer privat den Schongang einlegen. Als Red-Bull-Motorsportberater hofft Helmut Marko, wie so viele in der Steiermark, dass zumindest der Grand Prix von Österreich in Spielberg heuer in Szene gehen kann.

Vorzeichen deuten auf „hohe Chancen“ hin

Marko verweist diesbezüglich zwar auf einen Maßnahmenkatalog, den die Bundesregierung derzeit erarbeitet und der klären soll, „unter welchen Voraussetzungen ein Grand Prix – ein Grand Prix ohne Publikum wohlgemerkt, ein sogenanntes Geisterrennen – stattfinden könnte“, erklärte Marko am Sonntag in der ORF-Radiosendung „Gesprächsstoff“. Doch der Steirer ist zuversichtlich: „Die Vorzeichen deuten darauf hin, dass die Chancen sehr hoch sind.“

Sportminister Werner Kogler (Grüne) hatte zuletzt jedenfalls signalisiert, dem Vorhaben unter Einhaltung der zahlreichen Auflagen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie „nicht im Wege stehen“ zu wollen – mehr dazu in Hohe Hürden für Österreich-Grand-Prix (sport.ORF.at).

Helmut Marko Gesprächsstoff
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Helmut Marko im Gespräch mit ORF-Reporter Christian Prates

Mögliche Doppelveranstaltung in Spielberg

Und so denkt Helmut Marko auch bereits an eine mögliche Doppelveranstaltung in Spielberg: „Es wird alles geprüft, aber das wahrscheinlichste wäre als erstes mit 5. Juli ein normaler Grand Prix und dann anschließend ein Zweitagesevent.“ So könnte bei diesem laut Marko etwa am Dienstag das Qualifying und am Mittwochabend – „zu einer für viele Zeitzonen guten Sendezeit“ – ein weiterers Rennen folgen.

Tests oder Quarantäne für alle Beteiligten

Laut Angaben des Red-Bull-Konsulenten arbeite die Formel-1-Organisation derzeit aber auch an einem Konzept, wie man etwa die Anzahl der Personen vor Ort einschränken könne, sodass nicht der komplette Tross von mehreren tausend Personen anreisen müsse. Zudem könnten Charterflieger aus England, wo die meisten Teams ihre Werke haben, direkt auf dem benachbarten Flughafen Zeltweg landen.

Entscheidend scheinen die Einreisebestimmungen. „Das Wahrscheinlichste ist, dass jeder, der zu diesem Event kommt, einen entsprechenden Test absolvieren muss“, sagte Marko. Könne dies nicht der Fall sein, müssten die Personen mit entsprechender Vorlaufzeit in Österreich in Quarantäne. Auch das sei bei entsprechender Planung möglich.

„Wäre ein unbezahlbarer Werbeeffekt“

Inwieweit Medien bei der Veranstaltung zugelassen sein werden, ist laut Marko noch offen. Der Fokus werde auf „das Digitale, auf die Fernsehübertragung“ gelegt, erklärte der 76-jährige. Als erstes internationales Großereignis hätte es nach langer Durststrecke wohl auch viele Zuseher, Bilder aus der Steiermark würden um die Welt gehen: „Es wäre ein unbezahlbarer Werbeeffekt und zum anderen auch ein Zeichen, wie effizient unsere Regierung arbeitet“, meinte Marko.

Für den Steirer ein völlig inakzeptables Szenario wäre ein gänzliche Absage der WM 2020: „Wenn die Saison ausfallen würde, würden für die sechs kleineren Teams gar keine Einnahmen bekommen. Ich glaube, das würde für viele Teams das finanzielle Aus bedeuten“, so der Grazer.