Pflegerin und alte Frau
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Coronavirus

Pflegekorridor aus Rumänien nun fix

Durch die Grenzschließungen und Quarantänebestimmungen hat es zuletzt vor allem bei der 24-Stunden-Betreuung aus dem Ausland große Herausforderungen gegeben. Ab Mai können rumänische Betreuerinnen mit Sonderzügen wieder hin und her fahren.

Am 2. oder 3. Mai wird der erste Sonderzug 1.500 Betreuerinnen für österreichische Familien in Rumänien abholen – mehr dazu in Zugskorridor für Betreuerinnen vereinbart (news.ORF.at) –, etwa 250 von ihnen werden in die Steiermark kommen. Die Kräfte aus dem Ausland machen etwa zwei Drittel der steirischen 24-Stunden-Betreuerinnen aus.

Sonderzug ohne Zwischenstopp

Der ÖBB-Sonderzug fährt direkt von Temesvar nach Wien; er passiert Ungarn, wird aber nirgendwo anhalten, sagt Andreas Herz von der Wirtschaftskammer, der die neue Verbindung mitorganisiert hat. Wesentlich sei, dass die Betreuerinnen in großen Schlafwagenabteilen untergebracht werden, damit auch hier der Abstand eingehalten werden könne und nur maximal vier Personen in einem Raum seien.

Tests auf Covid-19 werden in Hotel durchgeführt

In Österreich angekommen, stoppt der Sonderzug in Wien. Die Betreuerinnen werden dann in ein Hotel gebracht – dort kommen Mitarbeiter eines Hygieneinstituts und testen die Rumäninnen. Sobald am Tag darauf ein negatives Testergebnis vorliegt, werden die Betreuerinnen in die Bundesländer gebracht, wo sie Agenturen oder Familien zugeteilt werden, schildert Herz.

Viele Betreuerinnen würden derzeit aber überhaupt in Österreich bleiben, da sie zu Hause für 14 Tage in Quarantäne müssten. Vom Gesundheitsressort des Landes heißt es, dass bereits 400 Betreuerinnen den 500-Euro-Sonderbonus beantragt hätten. Er wurde für diejenigen ins Leben gerufen, die länger in der Steiermark bleiben – mehr dazu in CoV: Lösung für Pflegekräfte gesucht (9.4.2020).

„Finanzielle Mehrausgaben abfedern“

Die zusätzlichen Kosten für die jetzige Anreise und die Tests versuche man so gut wie möglich abzufedern, so Herz – man versuche, die Mitglieder von Seiten der Wirtschaftskammer zu fördern: Man habe in der Steiermark einen Förderungsfonds mit 500.000 Euro eingerichtet, die Kosten für die Tests würden vom Land übernommen, heißt es.

Gespräche gäbe es derzeit übrigens auch mit Kroatien, denn auch von dort will man den Wechsel für die Pflegerinnen demnächst wieder per Zug oder Flugzeug möglich machen.