Campingplatz im Sommer
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Coronavirus

Urlauber fragen nach Hütten und Camping

Beherbergungsbetriebe dürfen am 29. Mai wieder aufsperren – das wurde am Dienstag bekanntgegeben. Die Steiermark ist im Bundesländervergleich das beliebteste Urlaubsland der Österreicher – heuer werden vermehrt Hütten und Camping nachgefragt.

Tourismus-Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) gab am Dienstag den weiteren Fahrplan zum Wiederhochfahren des Tourismus bekannt: Demnach dürfen Beherbergungsbetriebe am 29. Mai wieder aufsperren. Weitere touristische und Freizeitanlagen wie Tierparks, Sehenswürdigkeiten, Schwimmbäder dürfen ebenfalls am 29. Mai öffnen, sofern ein Mindestabstand von einem Meter eingehalten werden kann. Tierparks (im Freien) dürfen bereits am 15. Mai wieder besucht werden – mehr dazu in Ausgangsbeschränkungen laufen aus (news.ORF.at).

Nachfrage nach Almhütten steigt

Ein Fünftel der Österreicher machte im Sommer 2019 in der Steiermark Urlaub – damit gilt die Steiermark als das beliebteste Bundesland für Inlandsurlauber.

Verstärkt nachgefragt werden derzeit laut Touristikern Apartments, Privatzimmer und kleine Pensionen – hier können mögliche Vorschriften leichter eingehalten werden. „Bei ‚Urlaub am Bauernhof‘ merkt man eine verstärkte Nachfrage nach den Almhütten – das gilt aber auch für Ferienwohnungen oder Ferienhäuser, die auch auf Selbstversorgerbasis aufgebaut sind. Außerdem sind unsere Höfe sehr klein strukturierte Familienbetriebe, und insofern begegnet man nur wenigen Menschen“, sagt Astrid Schoberer-Németh von „Urlaub am Bauernhof“. Sie spricht für rund 400 heimische Betriebe.

Zufrieden mit der Zahl der Anfragen ist auch Pamela Binder vom Tourismusverband Ausseerland: Neue und auch jüngere Gäste würden die Region entdecken und buchen gleich für eine oder sogar zwei Wochen – sie freue sich bereits jetzt über 60 Prozent Auslastung.

Campingplatz statt Urlaub am Meer

Ebenso boomen könnten Campingurlaube in der Steiermark, weil unsicher ist, ob man ans Meer fahren kann. Bernd Pfandl von der Camping-Initiative Steiermark spricht von einem leichten Trend: „Der Campingurlaub bietet den Vorteil, dass die Gäste praktisch mit der eigenen Wohnung anreisen, mit einem kleinen Sanitärbereich, einer kleinen Kochmöglichkeit – und dass die Notwendigkeit, näheren Kontakt mit anderen Gästen zu haben, auf das Minimale beschränkt wird.“

Reihenwaschbecken und Reihenduschen gehören laut Pfandl eher der Vergangenheit an und sind modernen Einzelwaschkabinen gewichen. Zur Initiative gehören 30 heimische Campingplätze vom Ennstal bis Bad Radkersburg.

Schladming hofft auf heimische Touristen

Diese Sommersaison wird bedingt durch das Coronavirus anders verlaufen, man sei aber positiv gestimmt und könne schnell reagieren, sagt Mathias Schattleitner von der Tourimusregion Schladming-Dachstein. Die deutschen Gäste machen normalerweise mit 42 Prozent den Löwenanteil aus – ob sie heuer anreisen können, ist unklar; die heimischen Gäste werden das nicht wettmachen können, so Schattleitner. 80 Prozent der Arbeitsplätze in der Region hängen am Tourismus.