In der Grenzregion sind Zigaretten in den vergangenen Jahren fast zum Ladenhüter verkommen – seit der CoV-Krise und den Grenzschließungen sind sie nun absolute Topseller, die den Trafiken historische Umsatzzuwächse bringen.
Zigaretten stangenweise
Einen Zigaretten-Kaufboom wie derzeit habe es in ihrer Leibnitzer Trafik schon lange nicht mehr gegeben, sagt etwa Tamara Poschauko: „Es werden Zigaretten stangenweise gekauft. Am Anfang wurde viel gehamstert, aber auch jetzt kaufen viele Menschen wieder Stangen, das gab es schon lange nicht mehr.“ Die Umsatzzahlen seien in die Höhe geschnellt, sie habe ein Umsatzplus zwischen 30 und 50 Prozent.
Keine Sonntagsausflüge mehr
Doch auch Trafikanten fern des Grenzlandes melden Umsatzsteigerungen, auch Beatrix Kürzl in Voitsberg war über das plötzliche Plus an Umsatz und neuer Kundschaft völlig überrascht: „Anfangs konnten wir es nicht zuordnen. Aber in Gesprächen mit der neuen Kundschaft hat sich herausgestellt, dass die Menschen vor der Krise den Zigaretteneinkauf im Ausland mit einem Sonntagsausflug verbunden haben oder sie sich von Arbeitskollegen mitbringen ließen.“
Die Art der Beschaffung der billigeren Zigaretten ist momentan durch die CoV-Krise gestoppt – wie lange und wie viele schon keine Zigaretten mehr in der Steiermark gekauft haben, bekommt Tamara Poschauko unfein ins Gesicht geschleudert: „Die Leute verteufeln uns, weil wir so hohe Preise haben. Aber wir können nichts dafür. Teilweise sind im Ausland die Stangen bis zu 15 Euro billiger. Manche Kunden kaufen sich zehn Stangen und sparen sonst so 150 Euro.“
Briefchen und Beitrag
Eines wissen die heimischen Trafikanten auch – mit einer Lockerung der Einreisebestimmungen sind die aktuellen Zigarettenumsätze wieder Schall und Rauch: „Ich habe schon ein kleines Briefchen geschrieben, dass sie sich das überlegen sollen. Zigaretten sind höchst besteuert, und so tragen wir auch etwas bei, um das wirtschaftliche Loch zu schließen, das jetzt da in der Krise entstanden ist“, so Poschauko.