Lehrerin und Kinder mit Schutzmaske
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Coronavirus

Landesjugendbeirat fordert Aufarbeitung

Kinder und Jugendliche würden in der CoV-Pandemie von der Politik zu wenig beachtet, kritisiert der Landesjugendbeirat: Er fordert das Unterrichtsfach „Soziales Lernen“, um Ängste aufzuarbeiten und finanzielle Zuschüsse für Jugendvereine.

Der Landesjugendbeirat setzt sich aus 26 Mitgliedsorganisationen zusammen – in diesen engagieren sich insgesamt rund 130.000 junge Menschen ehrenamtlich. Man vermisse derzeit den Blickwinkel auf das Wohl der jungen Menschen: Sie würden durch die Krise Ängste erleben und seien auch psychisch belastet, so der Beirat; dazu kommen noch viele familiäre Probleme, wenn Elternteile in Kurzarbeit sind oder gar ihren Job verloren haben.

Nicht so tun, als wäre nichts gewesen

Der Vorsitzende des steirischen Landesjugendbeirats, Amir Mayer, sagt, die Einschränkungen ließen gesundheitliche und psychosoziale Schäden bei Kindern und Jugendlichen befürchten. Diese Geschehnisse müssten aufgearbeitet werden, vor allem in der Schule: Man könne nicht Mitte Mai mit dem Unterricht beginnen, als wäre nichts gewesen. Mayer könnte sich ein eigenes Unterrichtsfach vorstellen: „Um einen guten Neustart der Schülerinnen und Schüler zu ermöglichen, fordern wir eine Art ‚Soziales Lernen‘, um die Kinder und Jugendlichen wieder an den Unterricht nach dieser herausfordernden Zeit zu gewöhnen.“

Forderung: Betreuungsangebot in den Sommerferien

Auch die Sommerferien würden für viele Familien eine große Herausforderung in Sachen Kinderbetreuung bedeuten, sagt Mayer. Eltern hätten während der Schulschließungen viele Urlaubstage verbraucht. „Um die Betreuung von Kindern und Jugendlichen auch in den Sommerferien zu gewährleisten, muss die Teilnahme an Sommerferienangeboten wie Feriencamps besonders stark gefördert werden. Zum einen, um die Kinder mit Spiel, Spaß und Natur zu fördern, aber auch die Eltern zeitlich zu entlasten“, sagt Mayer.

Unterstützung für Vereine gefordert

Viele Jugendvereine kämpfen derzeit ums Überleben, denn aufgrund des Veranstaltungsverbots konnten auch keine Einnahmen lukriert werden. „Für viele Vereine in der Jugendarbeit gibt es derzeit keine Unterstützungsangebote. Hier muss rasch gehandelt werden, um die Jugendarbeit zu unterstützen, da in weiterer Folge auch die Angebote für Kinder und Jugendliche gefährdet sind. Wir fordern daher nach dem Beispiel der Wirtschaft einen Vereinshärtefonds“, appellierte Mayer an die Politik.