„Es wäre schade, eine Krise ungenutzt verstreichen zu lassen“, zitierte am Donnerstag die Grüne Stadträtin Judith Schwentner Winston Churchill: „Ich habe Sorge, dass dies genau der Plan der Rathauskoalition von ÖVP und FPÖ ist – ein Übergehen zur Tagesordnung, ein paar Kredite und nicht sehen, was man ändern könne.“
Vom Schul- bis zum Wirtschaftssystem
Vorgeschlagen wurde nun ein Konjunkturpaket mit Klimaschutz-Schwerpunkten; skizziert wurde diesbezüglich eine „Investition im Öffi-Verkehr mit dem Tram-Paket II, Sanierungsoffensive und ökologisches Bauen, Grüne Meilen und kommunale Bildung“ – als auch ein größerer Fokus auf Regionalität.
Es habe sich gezeigt, wie wichtig die kleinen Nahversorger in der Stadt seien; auch seien in der Betreuung von Schülern die Schwachstellen im Bildungsbereich zutage getreten, so die Stadträtin: Es benötige ein Lernbuddy-System, einen Ausbau von Lerncafés und die Einrichtung von Summer Schools: „Die fangen zum Beispiel in Wien viele auf“, so der Grüne Klubobmann Karl Dreisiebner. Im Sommer 2019 waren es in Graz im Rahmen des Sommerlernprojekts „GRAgustl“ rund 140 Kinder, in Wien vergleichsweise rund 6.000.
Förderungsprogramme und Standortmarketing
Angesichts der prekären Arbeitsmarktsituation fordern die Grazer Grünen ein noch breiteres Standortmarketing sowie Förderungsprogramme für regional handelnde Betriebe: „Der Franchiser überlebt, aber ein kleiner Dienstleister nebenan nicht, das wird schwer“, so Dreisiebner.
„Grüne Meilen“ gefordert
Schwentner fordert zudem eine Umgestaltung, sprich stärkere Begrünung des öffentlichen Raums ein, etwa mit sogenannten „Grünen Meilen“, auch angesichts kommender heißerer Sommer: „Mailand, Wien, Brüssel, Innsbruck gestalten um, in Graz herrscht erschütternde Mutlosigkeit. Obwohl man spürt, dass die Leute das wollen“, so die Umweltstadträtin.