Labormitarbeiterin bei histologischen Untersuchungen
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Höhen und Tiefen bei den Neuinfektionen

Am Sonntag ist erstmals seit dem 9. März in der Steiermark kein neuer CoV-Fall gemeldet worden. Einen Tag davor, am Samstag, gab es allerdings 16 Fälle – alle in einem Pflegeheim in Weiz.

Was die CoV-Infektionen angeht, war das vergangene Wochenende eines mit Höhen und Tiefen. Am Sonntag wurden zwar zehn Personen positiv getestet – das war aber nur zur Kontrolle, da wusste man bereits, dass sie infiziert sind. Und da die Labore laut Land Steiermark sieben Tage in der Woche arbeiten, konnte man damit den ersten Tag ohne Infektion seit 9. März melden.

Keine statistische Bedeutung

Für Ivo Steinmetz, den Leiter des Diagnostik- und Forschungszentrums für Molekulare Biomedizin der Med-Uni Graz war das allerdings nur ein Ausreißer: „In Anbetracht der geringen Fallzahlen, die wir haben, sind einzelne Schwankungen an den Tagen schlicht und einfach statistisch gesehen nicht von Bedeutung.“

Mehr Infektionen im Winter möglich

Bis ein Impfstoff gefunden wird, könnte es mit den Neuinfektionen immer wieder auf und ab gehen. Einen deutlicheren Anstieg der Infektionen hält Steinmetz im Winter für möglich – die Phrase der „zweiten Welle“ will der Hygieneexperte aber nicht in den Mund nehmen: „Das ist eine Sprache, die dazu geeignet ist, auch irgendwie Angst hervorzurufen. Ich halte das auch – so ernst die Situation ist – auch in der Sprache in den Medien nicht wirklich für geeignet. Es ist davon auszugehen, dass auch wieder im Winter – das hat auch mit der Übertragungswahrscheinlichkeit zu tun, wenn man sich mehr in geschlossenen Räumen aufhält, die Temperaturen sinken – dass dort die Übertragungen wieder zunehmen werden.“

16 Infektionen in einem Pflegeheim

Der Samstag hingegen war, was Neuinfektionen in der Steiermark angeht, der stärkste Tag seit Ende April: Alle Neuinfektionen an diesem Tag lassen sich auf ein Pflegeheim in Weiz zurückführen – plus etwa drei Infektionen zwei Tage davor – heißt es vom Land Steiermark.

Das könne es in Zukunft immer wieder geben, da das mit den Schwerpunkttests in den Pflegeheimen zusammenhänge. Neben diesen Screenings werden weiterhin hauptsächlich Verdachtsfälle getestet. Aktuell werden etwa 600 Tests täglich gemacht – es waren aber auch schon bis zu 1.000. Laut Steinmetz gibt es derzeit auch genügend Testmaterial, also Reagenzien.