Miliz an der Grenze
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Chronik

Miliz-Soldaten ab sofort im Grenzeinsatz

Nach der CoV-bedingten Einberufung Mitte April haben die Milizsoldaten in Österreich ihren Einsatz begonnen. Kernaufgabe in der Steiermark ist die Überwachung der Grenze zu Slowenien.

Auf die Einberufung folgte zunächst eine mehrwöchige Vorbereitungszeit für die Soldatinnen und Soldaten – Milizsoldaten eingerückt (3.5.2020). –, seit Dienstag stehen die rund 270 Miliz-Kräfte – sie stammen vom Jägerbataillon Steiermark und der Jägerkompanie Deutschlandsberg – im Einsatz und sind an der Seite von Polizei und Gesundheitsbehörde vor allem für die Überwachung der Grenze zu Slowenien zuständig.

Kontrollen und Fiebermessungen

Wer sich der Grenze von österreichischer Seite nähert, muss derzeit insofern aufpassen, als schon ein Schritt auf slowenisches Gebiet umgehend zu einer 14-tägigen Quarantäne führen würde; bei den vorwiegend slowenischen Pendlern dagegen werden vor allem die für die Einreise nötigen Personal- und Gesundheitsdokumente überprüft und Fiebermessungen durchgeführt.

Milizeinsatz an der Grenze
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Die Vorbereitungen der Milizsoldaten auf diese Aufgaben seien reibungslos verlaufen, sagt der steirische Militärkommandant Heinz Zöllner: „Es war gar nicht schwierig, sich auf diese Situation einzustellen, weil ich ja beide Kompanien schon lange sehr gut kenne. Sie haben immer wieder in der Steiermark unter dem Kommando des Militärkommandos Steiermark geübt, und ich konnte mich bei vielen Dienstaufsichten davon überzeugen, wie leistungsfähig und einsatzbereit unsere Miliz ist.“

Soldaten haben bereits Erfahrung

So war das Jägerbataillon Steiermark, dem auch der Milizsoldat Martin Kohlhofer angehört, etwa schon 2016 bei der Airpower für Besuchskontrollen zuständig – eine Erfahrung, die jetzt bei diesem Einsatz brauchbar sei, erzählt Kohlhofer: „Ich glaube schon, dass das helfen kann, weil wir dort auch mit Personen zu tun hatten, die wir kontrollieren mussten. Hier an der Grenze ist es nicht viel anders, wir haben es hier mit österreichischen, slowenischen oder anderen Staatsbürgern zu tun.“

Milizeinsatz an der Grenze
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Spähtrupps an der grünen Grenze

Kontrolliert wird aber auch die Grüne Grenze entlang der Mur: Hier sind Spähtrupps unterwegs, die mögliche illegale Grenzübertritte verhindern sollen. Hannes Konrad kommandiert hier auf einem Grenzabschnitt von 25 Kilometern 39 Soldaten: „Ich bin Milizsoldat seit 2012, hab dann auch meine erste Übung 2012 gehabt, wo wir immer auf solche Situationen vorbereitet worden sind. Jetzt im realen Einsatz zu stehen und das Gelernte umzusetzen ist natürlich eine Ehre. Und überhaupt ist das die erste Gelegenheit in der zweiten Republik, dass so etwas passiert.“

Der Einsatz der Miliz soll bis Ende Juli andauern, könnte aber – abhängig von den weiteren Entwicklungen in Bezug auf das Coronavirus – verlängert werden.