Krankenpflegerin sitzt mit Patientin an einem Tisch
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Coronavirus

Pflege: Mobile Dienste wieder unterwegs

Die Coronavirus-Krise und der Lockdown waren nicht nur für Pflegeheime und 24-Stunden-Pflegerinnen, sondern auch für Träger von Hauskrankenpflege eine herausfordernde Zeit. Jetzt fahren die mobilen Dienste wieder hoch.

Mobile Dienste machen es möglich, dass Menschen ihren Lebensabend zu Hause verbringen können, weil sie vielseitige Unterstützung bekommen. Rund 14.000 Steirer werden so betreut, etwa gleich viele Senioren leben in Pflegeheimen.

Betreute stark eingeschränkt

„Diese ältere Generation, die haben in den vergangenen Wochen auf viel verzichten müssen. Vor allem auf soziale Kontakte und auch auf ihren Bewegungsradius. Meine Mitarbeiterinnen sind nicht nur Profis im Bereich Betreuung und Pflege, die sind auch Profis im Bereich Herzenswärme“, sagt Gabriela Stieninger, Leiterin der Volkshilfe Bruck.

„Wir betreuen täglich 3.000 Menschen in der Steiermark. Wir haben die Kundinnen angerufen, wir haben die Angehörigen angerufen und haben geschaut, ob wir zu anderen Zeiten kommen können, ob wir weniger kommen können. Durch den Shutdown war es ja teilweise möglich, dass die Angehörigen einen Teil übernehmen konnten“, schildert Brigitte Schafarik von der Volkshilfe Steiermark.

„Leute waren froh, dass wir gekommen sind“

Schutzausrüstung zu organisieren war anfangs eine Herkulesaufgabe, das Fahren von Haus zu Haus ein Risikofaktor. Trotz alledem sollte die Nähe zu den Kunden auch in Zeiten der Pandemie nicht verloren gehen, geht es doch in sehr vielen Fällen auch um hochkomplexe medizinische und pflegerische Versorgung, sagt Diplomkrankenschwester Kathrin Krajnc: „Man ist mit einem komischen Gefühl hingegangen. Aber die Leute haben uns so viel entgegengebracht. Die waren so froh, dass wir trotz allem gekommen sind.“

Nicht nur Partner und Angehörige, auch Pflegeheime und Krankenhäuser werden durch mobile Dienste entlastet. 390.000 Stunden in die Pflege zu Hause investiert pro Jahr allein die Volkshilfe, eine von steiermarkweit fünf Trägerorganisationen.