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Verkehr

CoV-Maßnahmen: Biker ungenügend trainiert

Zahlreiche schwere Motorradunfälle haben sich am Christi Himmelfahrts-Feiertag in der Steiermark ereignet. Für Polizei und ÖAMTC ist dies nicht verwunderlich: Aufgrund der CoV-bedingten Ausgangsbeschränkungen und entfallenen Warm Ups seien viele Biker ungenügend trainiert.

Sechs Mal musste der Rettungshubschrauber am Feiertag zu Motorradunfällen ausrücken. Allein im Mariazellerland erlitten vier Motorradlenker binnen weniger Stunden einen Unfall, auch in den Bezirken Voitsberg, Südoststeiermark und Liezen kam es zu schweren Motorradunfällen – mehr dazu in Insgesamt fünf Verletzte bei Zweiradunfällen.

Fehlende Praxis, erhöhtes Risiko

Zumeist waren es sogenannte Alleinunfälle, wie generell bei der Hälfte aller Motorradunfälle kein weiteres Fahrzeug beteiligt ist, sagte Wolfgang Staudacher, Leiter der Verkehrsabteilung der Landespolizeidirektion: „Die Unfallsursachen sind hier meist überhöhte Geschwindigkeit oder nicht angepasste Geschwindigkeit oder auch fahrtechnische Fehler. Wir haben nämlich zwei Risikogruppen: Das eine sind die eher ungeübten Fahrer, die dann in gefährlicheren Situationen nicht in der Lage sind zu reagieren, und dann haben wir auch die geübten Fahrer, die dann ein erhöhtes Risiko eingehen und an Unfällen beteiligt sind.“

Kurse entfallen, Plätze derzeit noch frei

Selbstüberschätzung und der spätere Start der Fahrsicherheitstrainings der sogenannten Warm Ups seien wohl ausschlaggebend für viel Unsicherheit bei Motorradfahrern, meinte Franz Kleewein, der Leiter des ÖAMTC Fahrtechnikzentrums in Lebring. Seit 1. Mai finden dort wieder Fahrtechnikkurse statt, mit maximal zehn Personen in einer Gruppe. Plätze gibt es trotz der Ausfälle im April noch ausreichend. Vier Gruppen pro Tag werden derzeit fit für die Motorradsaison gemacht, so Kleewein.

„Ganz wichtig ist, dass man die Geschwindigkeit dementsprechend anpasst, wirklich noch sagt, ok ich bin noch kalt am Motorrad. Ganz wichtig natürlich auch das vorausschauende Fahren und der Blick auf andere Verkehrsteilnehmer. Beim Motorradfahren sagt man ja, ich schaue zwei Drittel auf den anderen Verkehr und ein Drittel auf mich selbst“, so Kleewein.

Förderung verlängert

Die Trainings werden vom Land Steiermark mit bis zu 40 Euro gefördert. Aufgrund des späteren Saisonstarts wurde die Förderung bis 31. Oktober verlängert. Auch die Polizei lenkt ihr Augenmerk nun wieder vermehrt auf die Straßen und wird – auch an diesem verlängerten Wochenende – verstärkt präsent sein.