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Coronavirus

Hotels unterschiedlich gebucht

Am Freitag dürfen Hotels und Pensionen wieder aufsperren. Die meisten Betriebe machen das auch, weil viele Gäste ohnehin aus Österreich kommen, andere warten dagegen auf die Grenzöffnungen. Dementsprechend unterschiedlich ist die Buchungslage.

Eine Mail-Umfrage des Steiermark Tourismus zeigt, dass 80 bis 90 Prozent der steirischen Pensionen und Hotels am Freitag aufsperren werden – das bestätigt auch Johann Spreitzhofer, Vertreter der steirischen Hotellerie in der Wirtschaftskammer: „Jene, die schon die Hauptsaison hätten, haben natürlich alle schon ab 29. Mai offen. Aber es gibt natürlich auch Betriebe, die den betriebswirtschaftlichen Faktor berücksichtigen müssen, und da ist das momentan noch nicht überall gegeben, dass sie dann aufsperren können und auch das nötige Personal dazu haben.“

Warten auf deutsche Touristen

Das betrifft vor allem Hotels größerer Ketten, sagt Spreitzhofer, größtenteils gibt es in der Steiermark aber Familienbetriebe. 95 Prozent der Betriebe öffnen etwa im Gesäuse, 70 Prozent in Mariazell und 85 Prozent im Ausseerland-Salzkammergut; auch aus der Region Schladming-Dachstein heißt es, dass nur einzelne Hotels erst später starten – sie haben vor allem deutsche Stammgäste, die erst ab Mitte Juni anreisen können.

Die Buchungslage ist sehr unterschiedlich: Einige sind bis Mitte Juni schon ausgebucht, andere sprechen davon, dass die Gäste noch zögern. „Bezüglich der Buchungen für den Sommer ist es so, dass wir natürlich noch genügend Kapazitäten frei haben in den einzelnen Betrieben. Die Aufenthaltsdauer ist etwas länger als gewohnt, und es fragen vermehrt Familien an. Und es gibt da natürlich ein bisschen einen Unsicherheitsfaktor noch immer bezüglich der Angebote im Wellness-Bereich“, sagt Spreitzhofer.

Stammgäste stehen bereit

Gernot Deutsch ist Vorsitzender der steirischen Hoteliers-Vereinigung und meint, die Gäste hätten viel Verständnis: „Urlaub wird Urlaub bleiben, jedoch mit dem Manko für die Betreiber, dass wir nicht so viele Gäste aufnehmen können, wie wir gerne würden. Die Leute haben Lust auf Urlaub. Wir merken auch, dass viele Stammgäste anrufen und fragen, wann macht ihr wieder auf? Viele sagen auch, diesmal kommen sie nicht nur vier bis fünf Tage, sondern gleich zwei Wochen. Sie freuen sich auf uns."

„Probelauf für Hoteliers“

"Wir sehen aber auch bei vielen neuen Gästen, dass sie Urlaub machen wollen. Weil der Urlaub im Ausland heuer aufgrund der Reisebestimmungen vielleicht nicht so möglich ist. Dieses sichere Umfeld schätzen sie natürlich sehr, und das können wir hier natürlich bieten“, sagt Deutsch, der meint, am Pfingstwochenende sollte die Auslastung in den Betrieben rund 50 Prozent betragen, damit man von einem positiven Start reden könne: „Das wird für uns ein Probelauf, wie das funktioniert, wie die Gäste miteinander umgehen.“

Sorgenkind ist auch in der Steiermark die Städtehotellerie: Es sei zwar nicht so schlimm wie in Wien, aber der Seminar- und Städtetourismus laufe auch hierzulande kaum an, so Johann Spreitzhofer.