Agnes Stüberl
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Coronavirus

Nachtlokale plagen schlimme Existenzsorgen

Bei den Betreibern von Bars, Nachtlokalen und Diskotheken werden die Existenzsorgen immer größer. Gefordert werden eine spätere Sperrstunde und ein eigenes Hilfspaket für die Nachtgastronomie.

Die aktuelle Sperrstunde um 23.00 Uhr mache ausreichende Umsätze unmöglich, hieß es von den Nachtlokalbetreibern. Im Stüberl von Agnes Auer in St. Marein im Mürztal beispielsweise saßen vor der CoV-Krise noch bis zu 50 Gäste. „Unsere Stammgäste bleiben einfach zu Hause, trinken ihr Bier dort und gehen dann nicht mehr fort, weil sie wissen, dass um 23.00 Uhr Schluss ist“, sagte Auer.

Zu wenig Zeit für Stimmung

Hätte er das Liefergeschäft nicht, hätte er schon zugesperrt, sagte Jürgen Prenner vom Old Dutch Kapfenberg: „Das Geschäft ist wirklich miserabel. Ich glaube, die Leute trauen sich nicht, ins Lokal zu gehen. Es weiß keiner, was los ist mit den Sicherheitsbestimmungen, dem Abstand, den Masken.“

Besonders trifft die frühe Sperrstunde Diskotheken und Tanzbars wie das Shake in Leoben. Aufgesperrt wird jetzt zwar früher, aber „das Thema ist“, so Geschäftsführer Robert Dworschak, „wie die letzten Tage gezeigt haben, dass wir die Stimmung bis 21.00 Uhr aufbauen, aber um 23.00 Uhr, wenn die Leute gerade in der richtigen Stimmung sind, müssen wir schließen.“

Nachtlokal
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Verlängerung der Sperrstunde auf 2.00 Uhr gefordert

Der Grazer Club Kottulinsky ist derzeit komplett geschlossen. Eigentümer Wolfgang Nusshold fordert ein eigenes Hilfspaket für die Nachtgastronomen und eine Zwischenlösung, damit in der Nacht legal gefeiert werden kann. „Die Zeit bis 23.00 Uhr ist genau jene, wo die Leute in Gastgärten sitzen, und dann flüchten sie in illegale Partys. Eine Zwischenlösung wäre unser Vorschlag, die Sperrstunde vorerst von 23.00 Uhr auf 2.00 Uhr verlegen“, so Nusshold.